Basel, 28. Mai 2020
Basilea Pharmaceutica AG (SIX: BSLN) gab heute ein allgemeines Update zur Unternehmensentwicklung heraus. Die Gesellschaft erwartet keine massgeblichen Auswirkungen aufgrund der Coronavirus-Pandemie auf die Zeitpläne ihrer laufenden oder geplanten klinischen Onkologiestudien mit dem FGFR-Kinase-Inhibitor Derazantinib oder die geplante Biomarker-basierte Phase-2a-Studie mit ihrem Tumor-Checkpoint-Controller Lisavanbulin. Die Auswirkungen auf die laufende Phase-3-Studie mit Ceftobiprol werden weiterhin als begrenzt angesehen. Möglicherweise wird sich die Patientenrekrutierung um bis zu ein Quartal verlängern.
David Veitch, Chief Executive Officer von Basilea, sagte: „Wir haben die potenziellen Auswirkungen der Coronavirus-Pandemie auf unsere Geschäftstätigkeit auf Basis der derzeit verfügbaren Informationen analysiert und sind erfreut, berichten zu können, dass wir derzeit keinen Einfluss auf unsere wichtigsten klinischen Studien in der Onkologie mit unseren am weitesten entwickelten Wirkstoffen Derazantinib und Lisavanbulin erwarten. Da derzeit Massnahmen gegen Coronavirus-Infektionen für die Gesundheitssysteme weltweit höchste Priorität haben, erwarten wir für unsere Phase-3-Studie mit Ceftobiprol eine begrenzte Verlängerung der Studiendauer um bis zu ein Quartal. Wie zuvor bereits berichtet, haben wir von unseren kommerziellen Partnern keine Hinweise auf einen negativen Einfluss auf die globalen Verschreibungen unserer beiden vermarkteten Medikamente Cresemba und Zevtera. Die fortgesetzt hohe Nachfrage im Markt zeigt sich auch in den auf Jahresbasis um 30 Prozent auf 155 Millionen US-Dollar für den Zeitraum April 2019 bis März 2020 gestiegenen Cresemba-Umsätzen in den USA, wie sie von unserem Lizenzpartner Astellas Mitte Mai veröffentlicht wurden.“
Für die Phase-3-Studie ERADICATE mit Basileas Antibiotikum Ceftobiprol hat die US-Zulassungsbehörde FDA vor kurzem eine Protokollergänzung genehmigt. Damit kann nun wie geplant mit der zweiten Kohorte innerhalb der Studie begonnen und die maximale Behandlungsdauer von vier auf bis zu sechs Wochen verlängert werden. Die ERADICATE-Studie untersucht die intravenöse Gabe von Ceftobiprol zur Behandlung von Patienten mit Staphylococcus-aureus-Bakteriämie (SAB), einer durch bestimmte Bakterien hervorgerufenen Blutbahninfektion, im Vergleich zu intravenös gegebenen Daptomycin mit oder ohne zusätzliche Gabe von intravenösem Aztreonam.1, 2 Die Gesamtzahl der in die Studie einzuschliessenden Patienten ändert sich durch die Protokollergänzung nicht.
Dr. Marc Engelhardt, Chief Medical Officer von Basilea, sagte: „Wir sind sehr zufrieden über den wie geplant erfolgten Übergang der Studie auf die nächste Stufe. Die Möglichkeit einer längeren Behandlungsdauer ist ein wichtiger Fortschritt, da sie erlaubt, nun auch Patienten mit schwerer zu behandelnden Infektionen in die Studie einzuschliessen, beispielsweise mit Komplikationen wie Osteomyelitis, also Knochenentzündung, oder epiduralen und zerebralen Abszessen.“
In ihrem fortgesetzten Bestreben, die Ressourcenallokation in ihrem Portfolio zu optimieren, hat Basilea eine Reihe von Entscheidungen im Hinblick auf ihr Frühphasen-F&E-Portfolio getroffen. So hat Basilea nun die Entwicklung zweier potenzieller First-in-Class-Onkologie-Programme priorisiert, für die innerhalb der nächsten zwölf Monate der Eintritt in präklinische Studien erwartet wird (engl. „IND-enabling studies“), welche schliesslich zum Übertritt in die klinische Entwicklungsphase führen könnten. Gleichzeitig wird Basilea die Entwicklung von BAL3833 beenden. Dieser panRAF/SRC Kinase-Inhibitor war von Wissenschaftlern am Institute of Cancer Research (ICR) in London mit Finanzierung durch Cancer Research UK und den Wellcome Trust entwickelt und 2015 von Basilea einlizenziert worden. Im Jahr 2018 war vom ICR in Zusammenarbeit mit den Christie und Royal Marsden NHS Foundation Trusts und dem Cancer Research UK Manchester Institute, University of Manchester, eine First-in-human-Phase-1-Dosiseskalationsstudie mit BAL3833 abgeschlossen worden. Zuletzt hatte Basilea präklinische Aktivitäten zur Entwicklung alternativer Formulierungen von BAL3833 durchgeführt. Auch für ein weiteres aus externer Quelle stammendes, präklinisches Onkologieprojekt hat Basilea die Entscheidung getroffen, dieses nicht mehr weiterzuführen.
Über Derazantinib
Derazantinib ist ein in der Entwicklung befindlicher oraler, niedermolekularer Inhibitor der FGFR-Kinasen-Familie mit starker Aktivität gegenüber FGFR1, 2 und 3.3 FGFR-Kinasen sind wichtige Treiber der Proliferation, Differenzierung und Migration von Zellen. Aberrationen des FGFR-Gens, d.h. Veränderungen wie beispielsweise Fusionen, Mutationen sowie Überexpression (Amplifikationen), wurden als potenziell wichtige therapeutische Angriffspunkte für verschiedene Krebsarten identifiziert, darunter intrahepatisches Cholangiokarzinom (iCCA), Urothelkarzinom, Magen-, Brust- und Lungenkrebs.4 Bei diesen Krebsarten wurden in 5 % bis 30 % der Fälle FGFR-Veränderungen nachgewiesen.5
Darüber hinaus hemmt Derazantinib die Kinase-Aktivität des Kolonie-stimulierenden-Faktor-1-Rezeptors (CSF1R).3, 6 Die CSF1R-vermittelte Signalübertragung ist wichtig für die Funktion tumorfördernder Makrophagen und wurde daher als potenzieller Angriffspunkt für Krebsmedikamente identifiziert.7 Präklinische Daten haben gezeigt, dass die Verringerung der Zahl von Tumor-Makrophagen aufgrund einer CSF1R-Blockade Tumore empfindlicher gegenüber einer T-Zell-vermittelten Checkpoint-Immuntherapie macht, einschliesslich von Behandlungsansätzen, die gegen PD-L1/PD-1 gerichtet sind.8, 9
In früheren Patienten-Studien, darunter einer Biomarker-gestützten Phase-1/2-Studie, zeigte der Medikamentenkandidat Antitumor-Aktivität und ein handhabbares Sicherheitsprofil in iCCA.10 In den USA und der EU hat Derazantinib Orphan-Drug-Status für iCCA. Basilea führt derzeit zwei klinische Studien mit Derazantinib durch. Die erste Studie, FIDES-01, ist eine Phase-2-Zulassungsstudie zur Behandlung von Patientinnen und Patienten mit inoperablem oder fortgeschrittenem iCCA. Sie umfasst eine Kohorte von Patientinnen und Patienten mit Fusionen des FGFR2-Gens sowie eine weitere Kohorte von Patientinnen und Patienten mit Mutationen oder Amplifikationen des FGFR2-Gens.11 Die zweite Studie, FIDES-02, ist eine Phase-1/2-Studie mit dem Ziel, Derazantinib als Einzelwirkstoff und in Kombination mit dem Roches Atezolizumab (Tecentriq®) bei Patientinnen und Patienten mit fortgeschrittenem Urothelkarzinom zu untersuchen, bei dem FGFR-Genaberrationen festgestellt wurden, einschliesslich metastasierender oder rezidivierender, inoperabler Erkrankungsformen.12 Basilea hat Derazantinib von ArQule Inc. einlizenziert, einer hundertprozentigen Tochtergesellschaft von Merck & Co., Inc., Kenilworth, N.J., USA.
Über Lisavanbulin (BAL101553)
Basileas Onkologie-Medikamentenkandidat Lisavanbulin (BAL101553, das Prodrug des Wirkstoffs BAL27862)13 wird für die potenzielle Behandlung verschiedener Krebserkrankungen entwickelt.14, 15, 16 In präklinischen Studien zeigte Lisavanbulin In-vitro- und In-vivo-Wirksamkeit in verschiedenen behandlungsresistenten Krebsmodellen, darunter auch solchen Tumoren, die auf konventionelle Medikamente und Strahlentherapie nicht ansprachen.17, 18, 19 Lisavanbulin verteilt sich effizient im Hirngewebe und zeigte Antikrebs-Aktivität in Glioblastom-Modellen.20, 21, 22 In präklinischen Studien wurde das „End-binding Protein 1“ (EB1) als potenzieller Biomarker für das Ansprechen auf den Wirkstoff in Glioblastoma-Modellen identifiziert.22 Die aktive Wirksubstanz BAL27862 bindet an die Colchicin-Bindungsstelle von Tubulin, was spezifische Auswirkungen auf die Mikrotubuli-Anordnung hat.23 Dadurch kommt es zur Aktivierung des sogenannten „Spindle-Assembly-Checkpoints", der das Absterben von Tumorzellen fördert.24
Über Basilea
Basilea Pharmaceutica AG ist ein biopharmazeutisches Unternehmen mit vermarkteten Produkten, das sich auf die Entwicklung von Medikamenten zur Lösung der medizinischen Herausforderungen in den Therapiebereichen Onkologie und Infektionskrankheiten fokussiert. Basilea hat zwei vermarktete Produkte im Portfolio und erforscht, entwickelt und vermarktet innovative Medikamente für Patienten, die an schweren und lebensbedrohlichen Krankheiten leiden. Basilea Pharmaceutica AG hat ihren Hauptsitz in Basel, Schweiz, und ist an der Schweizer Börse SIX Swiss Exchange kotiert (SIX: BSLN). Für weitere Informationen besuchen Sie bitte die Unternehmens-Website www.basilea.com.
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