Österreichische Datenschützerin wird Chefin der neuen EU-Datenschutzbehörde

Ende Mai tritt die neue Datenschutzgrundverordnung in Kraft, die vom European Data Protection Board überwacht wird

Andrea Jelinek, Chefin der österreichischen Datenschutzbehörde, wird neue Leiterin der Artikel-29-Datenschutzgruppe – dem zukünftigen European Data Protection Board. Das berichtet die "Financial Times". Die Stelle wird für die Einhaltung der Datenschutzgrundverordnung zuständig sein, die Ende Mai in Kraft tritt.

Hohe Strafen drohen

Die neue Verordnung sieht unter anderem vor, dass Unternehmen Daten löschen müssen, wenn sie für die ursprünglichen Zwecke nicht mehr benötigt werden. Außerdem sind Betriebsvereinbarungen erforderlich, wenn etwa Videoüberwachung oder GPS-Ortung eingeführt wird. Das European Data Protection Board kann Unternehmen bei Missachtung der Richtlinien mit bis zu 20 Millionen Euro oder vier Prozent des weltweit erzielten Umsatzes strafen.

Mit der Grundverordnung sollen Bürger ihre Rechte gegenüber großen Internetkonzernen besser durchsetzen können. So werden beispielsweise auch Sammelklagen aufgrund von Datenschutzvergehen möglich sein.

Ehemalige Chefin der Fremdenpolizei

Jelinek folgt der Französin Isabelle Falque-Pierrotin nach, die die Artikel-29-Datenschutzgruppe vier Jahre lang leitete. Die ehemalige Chefin der Fremdenpolizei in Wien war 2014 zur Leiterin der Datenschutzbehörde bestellt worden. (red, 7.2.2018)