Vier Tote und mehr als 200 Verletzte bei Erdbeben in Taiwan

145 Menschen werden noch vermisst – Hotel eingestürzt

Taipeh – Ein starkes Erdbeben hat in Taiwan die Menschen in der Nacht von Dienstag auf Mittwoch aus dem Schlaf gerissen. Ein Hotel stürzte nach Angaben der Feuerwehr ein. Der Lokalsender ETTV berichtete, mindestens 29 Menschen seien in dem Hotel eingeschlossen, die Rettungsarbeiten seien im Gang. Bei dem Beben seien mindestens vier Menschen getötet worden, die Zahl der Verletzten – einige von ihnen in kritischem Zustand – sei auf 225 gestiegen.

Die Rettungsarbeiten waren am Mittwoch im vollen Gang. Auf Fernsehbildern war ein Gebäude zu sehen, dass sich stark zur Seite neigt, auf einer Seite sind Mauern in sich zusammengesackt. Auf Twitter verbreitete Fotos zeigten aufgerissene Straßen. Über 40.000 Haushalte waren zeitweise ohne Strom oder Wasser. Insgesamt galten am Morgen noch 145 Menschen als vermisst, mehrere Menschen wurden noch unter den Trümmern vermutet.

Wiederholte Beben

Das Beben hatte eine Stärke von 6,4 und ereignete sich am Dienstag kurz vor Mitternacht (Ortszeit/16.50 Uhr MEZ), wie die US-Erdbebenwarte USGS meldete. Das Zentrum des Bebens lag in einer Tiefe von weniger als zehn Kilometern, etwa 20 Kilometer nordöstlich der Stadt Hualien an der Ostküste Taiwans.

Bereits in den vergangenen Tagen hatte in der Region wiederholt die Erde gebebt. Die Erdbebenwarte Taiwans gab die Stärke mit 6,0 an. Der Erdstoß war auf der gesamten Insel zu spüren, in der Hauptstadt Taipeh mit einer Stärke von 3,0. USGS meldete zudem ein Nachbeben der Stärke 5,1.

In der Nähe von Taiwan treffen zwei tektonische Platten aufeinander, auf der Insel bebt immer wieder die Erde. Ein Beben der Stärke 7,3 erschütterte Taiwan im September 1999. Damals starben dort mehr als 2.400 Menschen.

2016 kamen im Süden Taiwans bei einem Beben der Stärke 6,4 in der Nähe der Stadt Kaohsiung 116 Menschen ums Leben. Mehrere Hochhäuser waren eingestürzt. Die Behörden machten Pfusch am Bau und nicht eingehaltene Vorschriften zum Erdbebenschutz mitverantwortlich. (Reuters, APA, 7.2.2018)