- Donald Trumps Anwälte lehnen eine Befragung durch Sonderermittler Robert Mueller einem Bericht zufolge ab.
- Sie fürchten, dass der US-Präsident sich in Widersprüche verwickeln könnte.
- Es geht um die Einmischung Russlands in den Präsidentschaftswahlkampf.
Mehrere Anwälte Donald Trumps sollen dem US-Präsidenten davon abgeraten haben, sich in der Russland-Affäre auf eine persönliche Befragung durch Sonderermittler Robert Mueller einzulassen. Das berichtet die New York Times unter Berufung auf vier informierte Quellen.
Demnach befürchten die Anwälte, Trump könne sich in Widersprüche verwickeln, wenn Mueller ihn zur Einmischung Russlands in den Präsidentschaftswahlkampf 2016 befragen würde.
Trump raunt vom "tiefen Staat"
Eine Aussageverweigerung könnte wirken, als wolle der Präsident etwas verheimlichen. Zudem könnte Mueller versuchen, ihn juristisch vorzuladen. Doch Trumps Anwälte zweifeln diese Möglichkeit an. Der New York Times zufolge argumentieren sie, Mueller habe keineswegs die juristische Oberhand über den US-Präsidenten.
Trump selbst hat mehrfach betont, er sei bereit auszusagen. "Ich freue mich darauf", sagte er Ende Januar zu Medienvertretern.
Der frühere FBI-Chef Mueller untersucht im Auftrag des Justizministeriums, ob es während des Wahlkampfs 2016 geheime Absprachen zwischen dem Team von Trump und der russischen Regierung gegeben hat. Die US-Geheimdienste sind sicher, dass Moskau damals versucht hat, durch eine breite Sabotageaktion der Demokratin Hillary Clinton zu schaden und dem Republikaner Trump zu helfen. Unklar ist, ob Trump oder seine Leute davon wussten und den Russen möglicherweise sogar geholfen haben. Eine solche "Kollusion" könnte illegal gewesen sein.
Klare Belege für eine wissentliche Zusammenarbeit fehlen
Im Zuge der Ermittlungen sind allerlei dubiose Kontakte zwischen wichtigen Mitarbeitern Trumps und russischen Vertretern bekannt geworden. Mueller hat bereits vier frühere Wahlkampfmitarbeiter angeklagt - unter anderem, weil sie ihn bezüglich dieser Kontakte belogen hatten. Klare Belege für eine wissentliche Zusammenarbeit zwischen Trumps Team und Moskau fehlen jedoch. Zudem gibt es bislang keinen Hinweis darauf, dass Trump persönlich in irgendeine Art von Kollusion mit Moskau verwickelt war. Unter Verdacht stehen vor allem sein Sohn Donald Junior und sein ehemaliger Sicherheitsberater Michael Flynn.
Doch nach allem, was man über Muellers Anfrage im Weißen Haus weiß, geht es dem Ermittler auch weniger um Trumps Beziehung zu Moskau, sondern eher um den Verdacht, Trump habe später die Justiz behindert, weil er die Russland-Ermittlungen zu unterbinden versuchte.
Vor wenigen Tagen hat Trump die Veröffentlichung eines umstrittenen Geheim-Memos unterstützt, in dem es um Verfehlungen des FBI und des Justizministeriums in der Russland-Affäre geht. Die Demokraten kritisieren, damit solle die Arbeit von Sonderermittler Mueller diskreditiert werden.