Deutschlands größter Wohnungskonzern Vonovia hat die geplante freundliche Übernahme des österreichischen Konkurrenten Buwog offiziell begonnen. Wie Vonovia am Montag mitteilte, können Anteilseigner der Buwog ihre Aktien oder Wandelschuldverschreibungen bis zum 12. März (17 Uhr) andienen. Die Übernahme für 5,2 Milliarden Euro, durch die der Bochumer Konzern in den Besitz weiterer knapp 50.000 Wohnungen in Deutschland und Österreich vor allem in den Metropolen Wien und Berlin kommt, hat die Genehmigung des Bundeskartellamts bereits erhalten. Die Erlaubnis der österreichischen Behörden steht noch aus.
Vonovia hatte kurz vor Weihnachten das Angebot über 29,05 Euro je Buwog-Aktie bekannt gemacht. Das Buwog-Management befürwortet den Deal. Für den Erfolg des Angebots ist es erforderlich, dass Vonovia mindestens 50 Prozent der Anteile plus eine Aktie aller Buwog-Aktien angedient werden. Inhabern von Wandelschuldverschreibungen bietet Vonovia bis zum Ende der Frist 115.753,65 Euro in bar je Wandelschuldverschreibung mit einem Nominalbetrag von 100.000 Euro. Vonovia finanziert den Deal ausschließlich aus Fremdkapital, das unter anderem aus dem Erlös einer kürzlichen Anleiheemission stammt. Als Zahlstelle fungiert die österreichische Niederlassung der italienischen Großbank Unicredit.
Die Buwog wird das Übernahmeangebot des deutschen DAX-Konzerns "sorgfältig prüfen" und voraussichtlich am 13. Februar 2018 eine ausführliche begründete Stellungnahme veröffentlichen, gab das börsennotierte Unternehmen am Montag bekannt.
Vorstand und Aufsichtsrat der Buwog stünden dem Angebot auf Grundlage der zum gegenwärtigen Zeitpunkt zur Verfügung stehenden Informationen weiterhin positiv gegenüber, heißt es.
Mit Übernahme von Deutsche Wohnen gescheitert
Vonovia, vor einigen Jahren aus Deutscher Annington und Gagfah entstanden, ist mit rund 350.000 Wohnungen der größte deutsche Wohnungskonzern. Das Unternehmen hatte in den vergangenen Jahren mehrere Wettbewerber geschluckt und sich zuletzt den österreichischen Anbieter Conwert einverleibt. Die Übernahme des größten deutschen Konkurrenten Deutsche Wohnen war Anfang 2016 gescheitert. Die Buwog hat in Österreich etwas weniger als die Hälfte ihrer Wohnungen, in Deutschland etwas mehr - in Berlin, Hamburg, Kiel und Lübeck. Sie gilt als traditionell stark im Neubau und der Projektentwicklung.
(Reuters/APA)