Bei dem Vorfall sind laut Medienberichten sechs Personen verletzt worden. Die Tat könnte rassistisch motiviert sein.
In der mittelitalienischen Stadt Macerata hat am Vormittag ein bewaffneter Mann aus seinem Auto heraus auf Menschen geschossen. Sechs Passanten, fünf Männer und eine Frau, wurden dabei verletzt, ein Opfer schwebt in Lebensgfahr. Weil in einem Zeitraum von etwa zwei Stunden an verschiedenen Orten in der Provinzhauptstadt Schüsse gefallen waren, hatten Polizei und Gemeinde die Bevölkerung dazu aufgerufen, Häuser, Büros und Schulen nicht zu verlassen. Nach bisherigen Erkenntnissen soll der Mann unter anderem am Bahnhof auf Menschen geschossen haben.
Hinter der Tat könnte möglicherweise ein fremdenfeindliches Motiv stecken. Wie die Polizei über Twitter mitteilte, hätten alle Verletzten eine ausländische Nationalität, sie stammen aus Afrika. Bei dem Angreifer soll es sich um einen 28-jährigen Italiener handeln, den die Polizei aber mittlerweile festgenommen hat. Die Zeitungen La Repubblica und Ansa schreiben zudem, der Angreifer habe bei seiner Festnahme einen faschistischen Gruß vor dem Denkmal für gefallene Soldaten gezeigt. Zuvor soll er sich in eine italienische Flagge gehüllt haben.
Erst vor wenigen Tagen ist in Macerata eine Frau auf grausame Weise getötet worden. Ihre Leichenteile wurden in zwei Koffern gefunden. Der Hauptverdächtige ist ein nigerianischer Einwanderer. "Die Nähe der beiden Ereignisse lässt einen denken, dass es eine Verbindung gibt", sagte Bürgermeister Romano Carancini. Wie die Nachrichtenagentur Ansa berichtet, sei das Auto des mutmaßlichen Schützen zuvor sowohl in der Gegend gesehen worden, wo die Leiche der Frau entdeckt worden war, als auch in der Nähe des Wohnorts des Verdächtigen.
"Mehr ging ja nicht"
Die Stadt Macerata ist die Hauptstadt der gleichnamigen Provinz in Mittelitalien. Sie hat mehr als 42 000 Einwohner.