NÖ-Wahl: Beteiligung erstmals unter 70 Prozent

Nur 66,5 Prozent der 1,4 Millionen Wahlberechtigten gaben laut dem vorläufigen Endergebnis ihre Stimme ab.

Nicht zu den Gewinnern der NÖ-Landtagswahl zählt die Wahlbeteiligung: Sie ist erstmals unter die - 2013 gerade noch - gehaltene 70er-Marke gefallen. Nur 66,5 Prozent der 1,4 Millionen Wahlberechtigten gaben laut dem vorläufigen Endergebnis ihre Stimme ab. Dazu kommen noch rund 1.000 Wahlkarten aus "fremden" Wahlkreisen, die erst am Dienstag ausgezählt werden.

Das Interesse an den Wahlen ist - wie in den meisten anderen Bundesländern auch - beständig geringer geworden. In Niederösterreich gab es seit 1959 nur einmal ein Plus: 2008 stieg es von 21,8 auf 74,5 Prozent. Damals gab es allerdings noch zwei vorgezogene Wahltage und bereits die Briefwahl. Wegen deren Einführung wurden die Vorwahltage dann gestrichen.

Im Vergleich mit den anderen Bundesländern sind die Niederösterreicher um zwei Ränge zurückgefallen: Sie liegen jetzt nur mehr auf Platz 6, auch hinter Salzburg und der Steiermark. Zugenommen hat die Beteiligung bei der letzten Landtagswahl nur in zwei Bundesländern, in denen die Stimmung stark polarisiert war - in Wien besonders deutlich, aber auch in Oberösterreich im Jahr 2015.

Oberösterreich ist allerdings das einzige Land mit mehr als 80 Prozent Beteiligung bei der letzten Wahl, über 70 Prozent liegen jetzt noch Wien, Burgenland, Kärnten und Salzburg.

In Niederösterreich gab es freilich einzelne Gemeinden, in denen weit über 70 Prozent ihr Wahlrecht nutzten: Am intensivsten in Großhofen (Bezirk Gänserndorf), in der kleinsten niederösterreichischen Gemeinde schritten 90,28 Prozent der Stimmberechtigten zur Urne. In Pernegg im Waldviertel (Bezirk Horn) lag die Wahlbeteiligung bei 84,05 Prozent, Platz drei im Ranking ging mit 83,31 Prozent an Dürnstein in der Wachau (Bezirk Krems).

Das größte Desinteresse am Votum wurde in Semmering (Bezirk Neunkirchen) registriert: Der bereits in der Monarchie bekannte Luftkur- und Wintersportort verzeichnete mit 49,50 Prozent die geringste Wahlbeteiligung. Nur geringfügig mehr Wähler waren es mit 49,54 Prozent in Mitterndorf an der Fischa und 49,93 Prozent in Blumau-Neurißhof (beide Bezirk Baden).

(APA)

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