Skopje/Athen. Die größte Oppositionspartei Griechenlands will Regierungschef Alexis Tsipras nicht dabei unterstützen, den jahrzehntelangen Streit über den Namen des Nachbarlandes Mazedonien zu beenden. "Wir werden die Griechen nicht trennen, um Skopje zu vereinen", sagte der Chef der griechischen Konservativen (ND), Kyriakos Mitsotakis, am Samstag nach einem Treffen mit Tsipras.
Es gehe nicht nur um eine außenpolitische Frage, sondern um die Identität der Griechen. Die Nea Dimokratia (ND) führt in den Wahlumfragen. Tsipras hatte sich darum bemüht, unter den Parteien Einigkeit herzustellen, bevor die Gespräche mit der Regierung in Skopje vertieft werden. In der kommenden Woche will der UNO-Gesandte Matthew Nimetz in beiden Ländern über die Lage beraten.
Nach Ansicht Griechenlands könnten womöglich territoriale Ansprüche auf die gleichnamige nordgriechische Provinz abgeleitet werden, wenn es das Nachbarland unter der Bezeichnung Mazedonien anerkennt. Ohne die Zustimmung der griechischen Regierung kann die frühere Teilrepublik Jugoslawiens der EU und der NATO nicht beitreten. Hunderttausende Griechen demonstrierten in diesem Monat in der Hafenstadt Thessaloniki dagegen, der Regierung in Skopje die Verwendung des Namens Mazedonien zu erlauben. Zuletzt gab es Vorschläge für eine Kompromiss-Bezeichnung wie "Nord-Mazedonien" oder "Mazedonien-Skopje". Das Land war 1993 von den Vereinten Nationen als "Ehemalige jugoslawische Republik Mazedonien" anerkannt worden.