Save the Children Mindestens vier Tote bei Anschlag auf NGO in Afghanistan

Der Angriff auf das Gebäude der Hilfsorganisation dauert zur Stunde noch an.

(Foto: REUTERS)

In Afghanistan ist ein Anschlag auf die Hilfsorganisation "Save the Children" in Dschalalabad verübt worden. Laut dem Regierungssprecher der Provinz Nangarhar hatte ein Selbstmordattentäter kurz nach neun Uhr zunächst eine Autobombe vor dem Gebäude gezündet. Anschließend stürmten bewaffnete Angreifer den Komplex. Mindestens vier Menschen wurden bei dem Angriff getötet, zwölf Menschen wurden ins Krankenhaus gebracht. Ein Mitarbeiter des Gesundheitsministeriums in der ostafghanischen Provinz Nangarhar sprach von 14 Verletzten. Die Zahl könne noch steigen.

Wie viele Angreifer an dem Anschlag beteiligt sind, ist unklar. Zwei der Attentäter sind nach Informationen des Regierungssprechers tot. Einer habe sich am Tor der Hilfsorganisation in die Luft gesprengt, ein anderer sei von Sicherheitskräften erschossen worden. Der Angriff dauert zur Stunde weiter an. Wie viele Angreifer sich noch in dem Haus befinden, ist unklar. Auch Mitarbeiter der NGO sind noch in dem Gebäude. Sie seien zwar in einen Schutzraum geflogen, nähere Informationen zu ihrer Situation gebe es nicht, teilte Save the Children mit.

Save the Children ist eine der größten Hilfsorganisationen in Afghanistan. Die NGO arbeitet seit Jahrzehnten in vielen Provinzen und hilft vor allem Kindern und Müttern in den Bereichen Gesundheit und Bildung. Ihre Projekte werden auch mit Spenden aus Deutschland unterstützt. In dem Gebäude in Dschalalabad arbeiten aktuell etwa 100 Mitarbeiter.

Die Unruheprovinz Nangarhar liegt an der Grenze zu Pakistan. Sie gilt als Hochburg der Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) und der Taliban. Mitarbeiter von Hilfsorganisationen und Ausländer wurden in Afghanistan in den vergangenen Jahren zunehmend zum Ziel von Anschlägen. Erst vor wenigen Tagen hatten die radikalislamischen Taliban ein Luxushotel in Kabul attackiert und mindestens 22 Menschen getötet. Die Attentäter gingen bei dem mehr als zwölfstündigen Angriff von Zimmer zu Zimmer und suchten gezielt nach Ausländern.

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