- Die insolvente Air-Berlin-Tochter Niki wird an ihren Gründer, Ex-Rennfahrer Niki Lauda, zurückverkauft.
- Seine Firma Laudamotion habe das höchste Angebot abgegeben, teilten die Insolvenzverwalter in Wien mit.
- Eine Übernahme durch die Lufthansa war im Dezember an wettbewerbsrechtlichen Bedenken der EU-Kommission gescheitert.
Im Ringen um die insolvente Air-Berlin-Tochter Niki kommt überraschend Firmengründer Niki Lauda zum Zug. "Aus einem transparenten Bieterprozess ist heute in den frühen Morgenstunden die Laudamotion GmbH als Bestbieter hervorgegangen", teilten die Insolvenzverwalter am frühen Dienstagmorgen in Wien mit. Der Gläubigerausschuss habe sich einstimmig für das Angebot ausgesprochen.
"Es wird von einer kurzfristigen insolvenzrechtlichen Genehmigung der Transaktion in Österreich und in Deutschland ausgegangen", hieß es. Der Ausschuss hatte rund 15 Stunden beraten. Damit ist der im ersten Insolvenzverfahren in Deutschland angepeilte Deal mit dem britisch-spanischen IAG-Konzern hinfällig.
Lauda hatte bereits mit der Lufthansa verhandelt
Der Ex-Rennfahrer hatte Niki 2003 gegründet und war 2011 ausgestiegen. Der 68-Jährige bot nach eigenen Worten zusammen mit dem Reiseveranstalter Thomas Cook (Condor) für die Air-Berlin-Tochter. Niki hatte vor sechs Wochen Insolvenz angemeldet. Vor rund einer Woche war in einem äußerst ungewöhnlichen Schritt in Österreich ein zweites Insolvenzverfahren eröffnet worden. Damit kamen die bisherigen Verkaufspläne auf den Prüfstand und nicht berücksichtigte Bieter bekamen eine neue Chance.
Lauda hatte für den Fall einer Entscheidung zu seinen Gunsten bereits mit der Lufthansa verhandelt und sich nach eigenen Angaben 15 der 21 Niki-Flugzeuge gesichert. Die Lufthansa hatte im Dezember ihr Angebot zum Kauf von Niki nach wettbewerbsrechtlichen Bedenken der EU-Kommission zurückgezogen, hatte zuvor aber bereits die Rechte an von Niki geleasten Flugzeugen erhalten.