Nachbarschaftsstreit Business-Campus nur mit Umgehung

Oberschleißheim ist vom neuen Business-Campus in Unterschleißheim nicht begeistert.

(Foto: Catherina Hess)

Oberschleißheim stellt Unterschleißheim Bedingungen.

Von Klaus Bachhuber, Oberschleißheim

Erneut verwahrt sich Oberschleißheim massiv gegen Neubaupläne der Nachbarstadt Unterschleißheim, solange diese Verkehrsbelastung für den Ort hervorrufen. In der neuen öffentlichen Auslegung des Bebauungsplans für den Unterschleißheimer "Business Campus" hat Oberschleißheim deshalb das Projekt nahe der Gemeindegrenze kategorisch abgelehnt. Stefan Vohburger von den Freien Wählern mahnte im Gemeinderat, es sei nun an der Zeit, "auch mal zu sagen, dass wir bereit sind, auch eine Klage einzureichen".

Der komplette Verkehr vom und zum Business Campus im Süden und Westen würde über Oberschleißheim abgewickelt. Die Staatsstraße, die die beiden Nachbarn verbindet - in Unterschleißheim die Landshuter Straße, in Oberschleißheim die Mittenheimer und die Feierabendstraße - ist bereits jetzt hoffnungslos überlastet. Oberschleißheim plant daher, die Staatsstraße aus dem Ort heraus zu verlegen, mit einer Umgehungsstraße parallel zur A 92.

Diese Trasse müsste allerdings auf Unterschleißheimer Gebiet geführt werden, wozu das dortige Rathaus bisher keinerlei Bereitschaft erkennen hat lassen. Oberschleißheim fordert nun in seiner Ablehnung der Campus-Pläne, dass "eine Zustimmung nur erfolgen kann, wenn ein Planfeststellungsbeschluss zur Verlegung der Staatsstraße 2342 an die A 92 erfolgt ist". Unterschleißheim wird daher "aufgefordert, gemeinsam eine akzeptable Trassenführung zu suchen und der Verlegung der Staatsstraße 2342 durch Beschluss zuzustimmen".

Im Bauausschuss des Oberschleißheimer Gemeinderats war die Verknüpfung der Unterschleißheimer Pläne, die einhellig abgelehnt wurden, mit der Umgehungsstraße umstritten. Denn CSU und Grüne sind gegen die Verlegung der Staatsstraße. Garniert mit Protokollnotizen zur Ablehnung der Straßenverlegung stimmten beide Fraktionen aber dem Ablehnungsbeschluss dennoch zu, mit Ausnahme von Peter Benthues (CSU), der wiederum eine Protokollnotiz zur Ablehnung der Unterschleißheimer Pläne beifügte.