Warum Prinz William mit seiner neuen Frisur Mut macht

Britain's Prince William chats to guests at a rece…
Foto: AP/Matt Dunham Prinz William Mitte Jänner beim Besuch eines Kinderspitals

Volles Haar gilt immer noch als Schönheitsideal – dabei ist fast jeder Mann im Laufe seines Lebens von Haarausfall betroffen.

Normalerweise  ist es seine Frau Catherine, die mit veränderten Frisuren für Schlagzeilen sorgt; dieses Mal steht Prinz Williams Haupt im Fokus der Öffentlichkeit. Beim Besuch eines Kinderspitals in London Ende vergangener Woche zeigte sich der 35-Jährige mit Halbglatze (der KURIER berichtete) – angeblich eine Reaktion auf die ständigen Witzeleien  seines Bruders Harry,  selbst (noch) mit Wuschelkopf gesegnet.

Die sonst kritische britische Presse feierte den künftigen König für seinen neuen Look: Es sei „ein wirklich starkes Statement“, seine Haare so kurz zu schneiden, wird der Stylist Joe Mills im Independent zitiert. Auch das Männermagazin GQ und der Hollywood Reporter lobten den zweifachen Vater dafür, dass er seinen Makel akzeptiert habe und nicht wie Donald Trump mit „seltsamer Drüberkämm-Frisur“ zu verleugnen versuche.

Sensibles Thema

Schon länger ist bekannt, dass der Prinz  unter Haarausfall leidet; während er sich bei seiner Hochzeit vor sieben Jahren noch mit relativ vollem Haar präsentierte, wurde es zuletzt auf dem royalen Haupt immer kahler. Und er ist kein Einzelfall: Etwa 80 Prozent der Männer sind im Laufe ihres Lebens von Haarausfall betroffen –  dennoch versuchen viele, dagegen anzukämpfen. Trump etwa schluckt täglich eine Pille Finasterid, verriet sein Hausarzt: Der Wirkstoff verhindert, dass sich die Follikel verengen, aus denen Haare sprießen. Die wohl effektivste Methode ist eine Haarverpflanzung. Doch das sichtbare Anti-Aging  hat seinen Preis: Der Eingriff kostet fast so viel wie ein Kleinwagen.
 „Gerade bei jungen Männern um die 30 ist Haarausfall ein sehr sensibles Thema. Denn wer volles Haar hat, wirkt meist vitaler und jünger“, weiß Andreas Raitz vom Haarsalon Ultimativ Group in Wien. „Heute gibt es wirklich schon gute Methoden, die langfristig helfen.“ 

Britain's Prince William, The Duke of Cambridge, a Foto: REUTERS/POOL 2014 in haarigeren Zeiten

Im Zuge der „Body Positivity“-Bewegung wird oft vergessen, dass auch Männer unter Druck stehen, bestimmten  Schönheitsidealen entsprechen zu müssen – gut möglich also, dass William bei manchem Leidensgenossen ein Umdenken ausgelöst hat. „Wenn jemand wie William, der in der Öffentlichkeit so präsent ist  und sich locker eine Haartransplantation leisten könnte, zu seinem Haarausfall steht, ist das auf jeden Fall ein Statement“, sagt Raitz. Nachsatz: „Nicht jedem steht eine Glatze. Die Kopfform muss passen – so wie bei Bruce Willis.“

    Melden Sie den Kommentar dem Seitenbetreiber. Sind Sie sicher, dass Sie diesen Kommentar als unangemessen melden möchten?