Weltwirtschaftsforum in Davos: Nicht nur am Boden gelten höchste Sicherheitsvorkehrungen, auch in der Luft. Erstmals überwachen Eurofighter aus Österreich gemeinsam mit Schweizer Kampfjets vom Typ F-18 Hornet das Flugbeschränkungsgebiet.
Stellen Sie sich vor, ein Räuber überfällt im Schweizer St. Gallen eine Bank. Mit der Beute im Auto flieht er Richtung Österreich, die Schweizer Polizei ist ihm dicht auf den Fersen. Kurz vor Vorarlberg die Frage: Müssen die Eidgenossen an der Grenze ihres Staatsgebietes stehen bleiben und den Räuber ziehen lassen?
Nun auch „Nacheile“ zur Terrorabwehr in der Luft
Nein, müssen sie nicht. Die grenzüberschreitende „Nacheile“ ist am Boden seit Schengen längst vertraglich geregelt. In der Luftfahrt ist sie über der Schweiz und Österreich erst seit wenigen Monaten vereinbart. Und wird jetzt rund um den Gipfel von Davos erstmals in der Praxis schlagend. Denn ab sofort dürfen Kampfflugzeuge beider Nationen zur Terrorabwehr die Staatsgrenzen überfliegen. „Für uns ist es sehr wichtig, dass wir diesen neuen Vertrag haben“, betonte der Schweizer F/A-18-Pilot Reto Kunz bei einer weiteren Premiere: Gemeinsam mit seinem Flügelmann landete der Pilot vergangene Woche erstmals in Salzburg. „Ohne Österreich ist es nicht möglich, für die Sicherheit in Davos zu garantieren“, so Kunz.
Wie jedes Jahr wurde über dem Weltwirtschaftsgipfel eine gewaltige Flugverbotszone gespannt. Ein Drittel davon liegt in österreichischem Hoheitsgebiet. „Wir sind nach wie vor in einer Situation, wo wir bei Großveranstaltungen einen hohen Schutzbedarf haben“, sagt Generalmajor Karl Gruber, Kommandant der österreichischen Luftstreitkräfte.
Kleine Flugzeuge zu langsam für die Jäger
Dabei geht es nicht nur um Airliner, auch Drohnen, Paragleiter und Kleinflugzeuge verirren sich immer wieder in das gesperrte Gebiet. Gerade die kompakten Luftsportgeräte stellen für die Überschalljäger eine Herausforderung dar: Sie sind schwer in der Luft zu erkennen, haben kaum Radarquerschnitt und sind für die Eurofighter zu langsam. Für sie gibt es bewaffnete Hubschrauber – die notfalls auch schweben können.
Der Chef der Luftstreitkräfte, Generalmajor Karl Gruber, im "Krone"-Interview über die neue Zusammenarbeit mit der Schweiz.
"Krone": Herr Generalmajor, was bedeutet die Premiere in Salzburg?
Karl Gruber: Die Schweiz ist der erste Staat, mit dem wir über solch ein „Nacheile“-Abkommen verfügen. Daten und Personal konnten wir bisher schon austauschen, aber für Piloten in der Luft war die Staatsgrenze die magische Linie, die nicht überflogen werden durfte. Das ist nun vorbei.
Was umfasst dieses „Nacheile“-Abkommen?
Nur die Verfolgung terrorverdächtiger Flugobjekte über die Grenzen hinweg und eventuelle Hilfsleistungen, also etwa, dass Jets aus Nachbarstaaten bei uns aufgetankt werden. Die Wahrung der Neutralität, etwa bei unerlaubten Überflügen, bleibt weiterhin Sache des eigenen Landes.
Werden Kooperationen mit weiteren Staaten folgen?
Mit Deutschland soll es noch heuer ein ähnliches Abkommen geben. Ziel ist es, künftig mit allen Nachbarländern auf diese Art zu kooperieren.
Mit welchen Bedrohungen haben es die Piloten rund um den Gipfel in Davos zu tun?
Meist sind es Kleinflugzeuge, die entweder aus Unachtsamkeit oder aus Provokation in das Flugbeschränkungsgebiet einfliegen. Die glauben teilweise, wir sehen sie nicht. Die werden abgefangen und hinausbegleitet. Am Boden warten dann hohe Strafen.
Paul Tikal, Kronen Zeitung
Weltwirtschaftsforum in Davos: Nicht nur am Boden gelten höchste Sicherheitsvorkehrungen, auch in der Luft. Erstmals überwachen Eurofighter aus Österreich gemeinsam mit Schweizer Kampfjets vom Typ F-18 Hornet das Flugbeschränkungsgebiet.
Stellen Sie sich vor, ein Räuber überfällt im Schweizer St. Gallen eine Bank. Mit der Beute im Auto flieht er Richtung Österreich, die Schweizer Polizei ist ihm dicht auf den Fersen. Kurz vor Vorarlberg die Frage: Müssen die Eidgenossen an der Grenze ihres Staatsgebietes stehen bleiben und den Räuber ziehen lassen?
Nun auch „Nacheile“ zur Terrorabwehr in der Luft
Nein, müssen sie nicht. Die grenzüberschreitende „Nacheile“ ist am Boden seit Schengen längst vertraglich geregelt. In der Luftfahrt ist sie über der Schweiz und Österreich erst seit wenigen Monaten vereinbart. Und wird jetzt rund um den Gipfel von Davos erstmals in der Praxis schlagend. Denn ab sofort dürfen Kampfflugzeuge beider Nationen zur Terrorabwehr die Staatsgrenzen überfliegen. „Für uns ist es sehr wichtig, dass wir diesen neuen Vertrag haben“, betonte der Schweizer F/A-18-Pilot Reto Kunz bei einer weiteren Premiere: Gemeinsam mit seinem Flügelmann landete der Pilot vergangene Woche erstmals in Salzburg. „Ohne Österreich ist es nicht möglich, für die Sicherheit in Davos zu garantieren“, so Kunz.
Wie jedes Jahr wurde über dem Weltwirtschaftsgipfel eine gewaltige Flugverbotszone gespannt. Ein Drittel davon liegt in österreichischem Hoheitsgebiet. „Wir sind nach wie vor in einer Situation, wo wir bei Großveranstaltungen einen hohen Schutzbedarf haben“, sagt Generalmajor Karl Gruber, Kommandant der österreichischen Luftstreitkräfte.
Kleine Flugzeuge zu langsam für die Jäger
Dabei geht es nicht nur um Airliner, auch Drohnen, Paragleiter und Kleinflugzeuge verirren sich immer wieder in das gesperrte Gebiet. Gerade die kompakten Luftsportgeräte stellen für die Überschalljäger eine Herausforderung dar: Sie sind schwer in der Luft zu erkennen, haben kaum Radarquerschnitt und sind für die Eurofighter zu langsam. Für sie gibt es bewaffnete Hubschrauber – die notfalls auch schweben können.
Der Chef der Luftstreitkräfte, Generalmajor Karl Gruber, im "Krone"-Interview über die neue Zusammenarbeit mit der Schweiz.
"Krone": Herr Generalmajor, was bedeutet die Premiere in Salzburg?
Karl Gruber: Die Schweiz ist der erste Staat, mit dem wir über solch ein „Nacheile“-Abkommen verfügen. Daten und Personal konnten wir bisher schon austauschen, aber für Piloten in der Luft war die Staatsgrenze die magische Linie, die nicht überflogen werden durfte. Das ist nun vorbei.
Was umfasst dieses „Nacheile“-Abkommen?
Nur die Verfolgung terrorverdächtiger Flugobjekte über die Grenzen hinweg und eventuelle Hilfsleistungen, also etwa, dass Jets aus Nachbarstaaten bei uns aufgetankt werden. Die Wahrung der Neutralität, etwa bei unerlaubten Überflügen, bleibt weiterhin Sache des eigenen Landes.
Werden Kooperationen mit weiteren Staaten folgen?
Mit Deutschland soll es noch heuer ein ähnliches Abkommen geben. Ziel ist es, künftig mit allen Nachbarländern auf diese Art zu kooperieren.
Mit welchen Bedrohungen haben es die Piloten rund um den Gipfel in Davos zu tun?
Meist sind es Kleinflugzeuge, die entweder aus Unachtsamkeit oder aus Provokation in das Flugbeschränkungsgebiet einfliegen. Die glauben teilweise, wir sehen sie nicht. Die werden abgefangen und hinausbegleitet. Am Boden warten dann hohe Strafen.
Paul Tikal, Kronen Zeitung
Weltwirtschaftsforum in Davos: Nicht nur am Boden gelten höchste Sicherheitsvorkehrungen, auch in der Luft. Erstmals überwachen Eurofighter aus Österreich gemeinsam mit Schweizer Kampfjets vom Typ F-18 Hornet das Flugbeschränkungsgebiet.
Stellen Sie sich vor, ein Räuber überfällt im Schweizer St. Gallen eine Bank. Mit der Beute im Auto flieht er Richtung Österreich, die Schweizer Polizei ist ihm dicht auf den Fersen. Kurz vor Vorarlberg die Frage: Müssen die Eidgenossen an der Grenze ihres Staatsgebietes stehen bleiben und den Räuber ziehen lassen?
Nun auch „Nacheile“ zur Terrorabwehr in der Luft
Nein, müssen sie nicht. Die grenzüberschreitende „Nacheile“ ist am Boden seit Schengen längst vertraglich geregelt. In der Luftfahrt ist sie über der Schweiz und Österreich erst seit wenigen Monaten vereinbart. Und wird jetzt rund um den Gipfel von Davos erstmals in der Praxis schlagend. Denn ab sofort dürfen Kampfflugzeuge beider Nationen zur Terrorabwehr die Staatsgrenzen überfliegen. „Für uns ist es sehr wichtig, dass wir diesen neuen Vertrag haben“, betonte der Schweizer F/A-18-Pilot Reto Kunz bei einer weiteren Premiere: Gemeinsam mit seinem Flügelmann landete der Pilot vergangene Woche erstmals in Salzburg. „Ohne Österreich ist es nicht möglich, für die Sicherheit in Davos zu garantieren“, so Kunz.
Wie jedes Jahr wurde über dem Weltwirtschaftsgipfel eine gewaltige Flugverbotszone gespannt. Ein Drittel davon liegt in österreichischem Hoheitsgebiet. „Wir sind nach wie vor in einer Situation, wo wir bei Großveranstaltungen einen hohen Schutzbedarf haben“, sagt Generalmajor Karl Gruber, Kommandant der österreichischen Luftstreitkräfte.
Kleine Flugzeuge zu langsam für die Jäger
Dabei geht es nicht nur um Airliner, auch Drohnen, Paragleiter und Kleinflugzeuge verirren sich immer wieder in das gesperrte Gebiet. Gerade die kompakten Luftsportgeräte stellen für die Überschalljäger eine Herausforderung dar: Sie sind schwer in der Luft zu erkennen, haben kaum Radarquerschnitt und sind für die Eurofighter zu langsam. Für sie gibt es bewaffnete Hubschrauber – die notfalls auch schweben können.
Der Chef der Luftstreitkräfte, Generalmajor Karl Gruber, im "Krone"-Interview über die neue Zusammenarbeit mit der Schweiz.
"Krone": Herr Generalmajor, was bedeutet die Premiere in Salzburg?
Karl Gruber: Die Schweiz ist der erste Staat, mit dem wir über solch ein „Nacheile“-Abkommen verfügen. Daten und Personal konnten wir bisher schon austauschen, aber für Piloten in der Luft war die Staatsgrenze die magische Linie, die nicht überflogen werden durfte. Das ist nun vorbei.
Was umfasst dieses „Nacheile“-Abkommen?
Nur die Verfolgung terrorverdächtiger Flugobjekte über die Grenzen hinweg und eventuelle Hilfsleistungen, also etwa, dass Jets aus Nachbarstaaten bei uns aufgetankt werden. Die Wahrung der Neutralität, etwa bei unerlaubten Überflügen, bleibt weiterhin Sache des eigenen Landes.
Werden Kooperationen mit weiteren Staaten folgen?
Mit Deutschland soll es noch heuer ein ähnliches Abkommen geben. Ziel ist es, künftig mit allen Nachbarländern auf diese Art zu kooperieren.
Mit welchen Bedrohungen haben es die Piloten rund um den Gipfel in Davos zu tun?
Meist sind es Kleinflugzeuge, die entweder aus Unachtsamkeit oder aus Provokation in das Flugbeschränkungsgebiet einfliegen. Die glauben teilweise, wir sehen sie nicht. Die werden abgefangen und hinausbegleitet. Am Boden warten dann hohe Strafen.
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