Jeder kann Täter sein "Man sieht es den Leuten nicht an"

Andreas Schmiedel arbeitet seit 2010 am Münchner Informationszentrum für Männer in der Gewaltrückfallprävention. Er betreut Programme bei Straßen- und Partnerschaftsgewalt sowie sexueller Gewalt gegen Kinder.

(Foto: Robert Haas)

Andreas Schmiedel vom Münchner Informationszentrum für Männer über Rechtfertigungen für Gewalt, die Erfolgsquote von Präventionsprogrammen und das Bedürfnis nach Nähe

Interview von Tobias Mayr

Andreas Schmiedel arbeitet als Sozialpädagoge mit dem Schwerpunktthema Gewalt am Münchner Informationszentrum für Männer (MIM) in Moosach. Seit 30 Jahren bietet das MIM Gruppenprogramme für Täter in den Bereichen Straßen- und Partnerschaftsgewalt sowie sexueller Gewalt gegen Kinder an.

SZ: Beim Anti-Aggressivitäts-Training lernen Täter in Rollenspielen mit Provokation umzugehen. Kommt es vor, dass Situationen eskalieren?

Andreas Schmiedel: An sich ist die Arbeit überhaupt nicht gefährlich, da wir solche Situationen schnell entschärfen können. Als Sozialarbeiter in einem Jugendtreff wäre ich viel gefährdeter, ...