Schweiz Züge sollen nach Lawinensprengungen wieder aus Zermatt abfahren

Damit Züge wieder Zermatt verlassen können, ergreifen die Einsatzkräfte nun eine ungewöhnliche Maßnahme. Mit kontrollierten Sprengungen sollen die Schneemassen von den Bergen geholt und die Bahnstrecke so wieder sicher gemacht werden. Der Skiort im Wallis ist nach heftigen Schneefällen seit Dienstag von der Außenwelt abgeschnitten. Wegen akuter Lawinengefahr mussten die Zufahrtsstraße und die Bahnlinie geschlossen werden. 13 000 Touristen sitzen dort nun fest.

Die Strecke solle voraussichtlich im Laufe des Mittwochs wieder befahrbar sein, sagte der Einsatzleiter des Lawinendienstes, Bruno Jelk, dem Schweizer Fernsehen. "Wir müssen Lawinen sprengen können. Danach müssen wir das ganze Mattertal abfliegen und die Lawinenhänge einen nach dem anderen beurteilen", sagte er. Nur, wenn die Experten bei den Überflügen mit eigenen Augen sehen, dass die Gefahr gebannt ist, werden Bahnlinie und Straße freigegeben. In der Nacht bleiben die Strecken bei solchen Gefahrenlagen grundsätzlich geschlossen.

Lawinen können in vielen Gebieten ferngesteuert ausgelöst werden, weil an den Hängen für diesen Zweck schon in den Sommermonaten Leitungen gelegt werden. Das Gebiet wird weiträumig abgesperrt, damit die Schneemassen ohne Gefahr für die Menschen ins Tal rutschen können. Anschließend muss die etwa fünf Kilometer lange Schienenstrecke von Schneeresten befreit werden.

Einige Dutzend Touristen nutzten am Dienstag die eingerichtete Luftbrücke, um sich mit dem Hubschrauber nach Täsch ausfliegen zu lassen. Sie fanden sich mit Koffern am Heliport ein, um Zermatt zu verlassen. Die meisten Besucher blieben aber vor Ort. In den Straßen herrschte teilweise ausgelassene Stimmung. Einige Geschäftsleute schenkten umsonst Wein aus, andere boten kostenlos Käsegerichte an. Geschäfte und Hotelküchen waren gut ausgestattet, wie sie versicherten.

Tausende Touristen in der Schweiz von Schnee eingeschlossen

Im Wintersportort Zermatt am Matterhorn sitzen 13 000 Touristen fest. Auch in anderen Dörfern kämpft man gegen die Schneemassen. mehr...