Mi, 10. Jänner 2018
Mi, 10. Jänner 2018
Mi, 10. Jänner 2018

Hochegger vor Gericht:

10.01.2018 11:48

„Meischberger wollte mich von Geständnis abhalten“

Ex-Lobbyist Peter Hochegger bringt die im Buwog-Strafprozess ebenfalls angeklagten Karl-Heinz-Grasser und Walter Meischberger immer mehr in die Bredouille. Am neunten Prozesstag gab er während seiner Befragung durch die Staatsanwälte bekannt, dass unmittelbar vor seinem Teilgeständnis Meischberger an ihn herangetreten sei. Im Zuge eines kurzen Wortwechsels habe Meischberger - da er wusste, was bald passieren würde - zu ihm gesagt: "Das kannst du doch nicht machen. Wir liegen doch so gut." "Nein, es gibt kein 'Wir'", habe Hochegger darauf geantwortet und seinen Entschluss in die Tat umgesetzt. Nun wird umso spannender, wie die Verteidiger von Grasser und Meischberger auf diese erneuten heftigen Angriffe reagieren werden.

Unter Tränen erklärte Hochegger am Mittwoch, dass er seit seinem Entschluss, zu gestehen, nun keine Depressionen, Ängste und Schlafstörungen mehr habe. Er sei von seinem Rechtsvertreter für das Geständnis gelobt, aber auch sehr wohl über die juristischen Konsequenzen belehrt worden. Dass er damit eine Freiheitsstrafe von einem bis zu zehn Jahren riskiere, sei ihm sehr wohl bewusst. Aber er habe mit der Vergangenheit abschließen müssen. Und schließlich sei jeder für sich selbst verantwortlich. Ein "Wir", wie es Meischberger meinte, gebe es sicher nicht, so Hochegger.

Dass er mit seinen Aussagen nicht nur sich selbst, sondern auch andere belaste, "liegt in der Natur der Sache", hatte Hochegger bereits am Dienstag gegenüber Richterin Marion Hohenecker gesagt. Nach einer "Reise des Lernens", wie er seine Therapie nach einem 2010 attestierten Burn-out bezeichnete, sei er aber zum Schluss gekommen, dass er seine bisherigen Falschaussagen berichtigen und sich geständig zeigen sollte.

Rüge für Ainedter wegen "Smalltalk" mit Schöffen
Unterdessen hat Grassers Anwalt Manfred Ainedter mit einer versuchten Kontaktaufnahme zu einigen Schöffen für Wirbel am Rande des Strafprozesses gesorgt. Mehrere Schöffen gaben die Versuche, die Ainedter lediglich als "Smalltalk" bezeichnete, gegenüber Richterin Hohenecker bekannt. Diese erteilte daraufhin zu Beginn des neunten Prozesstages dem Strafverteidiger eine Rüge: "Auch Smalltalk ist nicht erlaubt!", betonte die Richterin.

Bereits fünf Schöffen ausgefallen
Auffallend ist, wie rasch sich die Reihen bei den Schöffen lichten. Von den ursprünglich zwölf Laienrichtern sind inzwischen nur mehr sieben über. Sollten noch sechs von ihnen ausfallen, dann platzt der Prozess, da zumindest zwei von Anfang bis Ende den Prozess mitverfolgen müssen, um dann mit den Berufsrichtern zu urteilen. Angesetzt ist der Prozess für rund ein Jahr. Von den fünf nunmehr ausgeschiedenen Schöffen sind vier krankheitsbedingt und einer wegen einer Verspätung ausgefallen. Zum Verständnis: Die Schöffen müssen an allen Prozesstagen jeweils die ganze Verhandlungszeit im Gericht sein. Womit ein einmaliges Fehlen reich,t um vom Senat ausgeschieden zu werden. Ebenfalls nicht zur Verhandlung erschienen war der 14. Angeklagte, der Schweizer Vermögensberater Norbert Wicki, der sich krankheitsbedingt entschuldigen ließ.

Das könnte Sie auch interessieren
Kommentar schreiben

Sie haben einen themenrelevanten Kommentar? Dann schreiben Sie hier Ihr Storyposting! Sie möchten mit anderen Usern Meinungen austauschen oder länger über ein Thema oder eine Story diskutieren? Dafür steht Ihnen jederzeit unser krone.at-Forum, eines der größten Internetforen Österreichs, zur Verfügung. Sowohl im Forum als auch bei Storypostings bitten wir Sie, unsere AGB und die Netiquette einzuhalten!
Diese Kommentarfunktion wird prä-moderiert. Eingehende Beiträge werden zunächst geprüft und anschließend veröffentlicht.

Kommentar schreiben
500 Zeichen frei
Kommentare
324

User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB).

Für den Newsletter anmelden

Hochegger vor Gericht:

10.01.2018 11:48

„Meischberger wollte mich von Geständnis abhalten“

Ex-Lobbyist Peter Hochegger bringt die im Buwog-Strafprozess ebenfalls angeklagten Karl-Heinz-Grasser und Walter Meischberger immer mehr in die Bredouille. Am neunten Prozesstag gab er während seiner Befragung durch die Staatsanwälte bekannt, dass unmittelbar vor seinem Teilgeständnis Meischberger an ihn herangetreten sei. Im Zuge eines kurzen Wortwechsels habe Meischberger - da er wusste, was bald passieren würde - zu ihm gesagt: "Das kannst du doch nicht machen. Wir liegen doch so gut." "Nein, es gibt kein 'Wir'", habe Hochegger darauf geantwortet und seinen Entschluss in die Tat umgesetzt. Nun wird umso spannender, wie die Verteidiger von Grasser und Meischberger auf diese erneuten heftigen Angriffe reagieren werden.

Unter Tränen erklärte Hochegger am Mittwoch, dass er seit seinem Entschluss, zu gestehen, nun keine Depressionen, Ängste und Schlafstörungen mehr habe. Er sei von seinem Rechtsvertreter für das Geständnis gelobt, aber auch sehr wohl über die juristischen Konsequenzen belehrt worden. Dass er damit eine Freiheitsstrafe von einem bis zu zehn Jahren riskiere, sei ihm sehr wohl bewusst. Aber er habe mit der Vergangenheit abschließen müssen. Und schließlich sei jeder für sich selbst verantwortlich. Ein "Wir", wie es Meischberger meinte, gebe es sicher nicht, so Hochegger.

Dass er mit seinen Aussagen nicht nur sich selbst, sondern auch andere belaste, "liegt in der Natur der Sache", hatte Hochegger bereits am Dienstag gegenüber Richterin Marion Hohenecker gesagt. Nach einer "Reise des Lernens", wie er seine Therapie nach einem 2010 attestierten Burn-out bezeichnete, sei er aber zum Schluss gekommen, dass er seine bisherigen Falschaussagen berichtigen und sich geständig zeigen sollte.

Rüge für Ainedter wegen "Smalltalk" mit Schöffen
Unterdessen hat Grassers Anwalt Manfred Ainedter mit einer versuchten Kontaktaufnahme zu einigen Schöffen für Wirbel am Rande des Strafprozesses gesorgt. Mehrere Schöffen gaben die Versuche, die Ainedter lediglich als "Smalltalk" bezeichnete, gegenüber Richterin Hohenecker bekannt. Diese erteilte daraufhin zu Beginn des neunten Prozesstages dem Strafverteidiger eine Rüge: "Auch Smalltalk ist nicht erlaubt!", betonte die Richterin.

Bereits fünf Schöffen ausgefallen
Auffallend ist, wie rasch sich die Reihen bei den Schöffen lichten. Von den ursprünglich zwölf Laienrichtern sind inzwischen nur mehr sieben über. Sollten noch sechs von ihnen ausfallen, dann platzt der Prozess, da zumindest zwei von Anfang bis Ende den Prozess mitverfolgen müssen, um dann mit den Berufsrichtern zu urteilen. Angesetzt ist der Prozess für rund ein Jahr. Von den fünf nunmehr ausgeschiedenen Schöffen sind vier krankheitsbedingt und einer wegen einer Verspätung ausgefallen. Zum Verständnis: Die Schöffen müssen an allen Prozesstagen jeweils die ganze Verhandlungszeit im Gericht sein. Womit ein einmaliges Fehlen reich,t um vom Senat ausgeschieden zu werden. Ebenfalls nicht zur Verhandlung erschienen war der 14. Angeklagte, der Schweizer Vermögensberater Norbert Wicki, der sich krankheitsbedingt entschuldigen ließ.

Ex-Lobbyist Peter Hochegger bringt die im Buwog-Strafprozess ebenfalls angeklagten Karl-Heinz-Grasser und Walter Meischberger immer mehr in die Bredouille. Am neunten Prozesstag gab er während seiner Befragung durch die Staatsanwälte bekannt, dass unmittelbar vor seinem Teilgeständnis Meischberger an ihn herangetreten sei. Im Zuge eines kurzen Wortwechsels habe Meischberger - da er wusste, was bald passieren würde - zu ihm gesagt: "Das kannst du doch nicht machen. Wir liegen doch so gut." "Nein, es gibt kein 'Wir'", habe Hochegger darauf geantwortet und seinen Entschluss in die Tat umgesetzt. Nun wird umso spannender, wie die Verteidiger von Grasser und Meischberger auf diese erneuten heftigen Angriffe reagieren werden.

Unter Tränen erklärte Hochegger am Mittwoch, dass er seit seinem Entschluss, zu gestehen, nun keine Depressionen, Ängste und Schlafstörungen mehr habe. Er sei von seinem Rechtsvertreter für das Geständnis gelobt, aber auch sehr wohl über die juristischen Konsequenzen belehrt worden. Dass er damit eine Freiheitsstrafe von einem bis zu zehn Jahren riskiere, sei ihm sehr wohl bewusst. Aber er habe mit der Vergangenheit abschließen müssen. Und schließlich sei jeder für sich selbst verantwortlich. Ein "Wir", wie es Meischberger meinte, gebe es sicher nicht, so Hochegger.

Dass er mit seinen Aussagen nicht nur sich selbst, sondern auch andere belaste, "liegt in der Natur der Sache", hatte Hochegger bereits am Dienstag gegenüber Richterin Marion Hohenecker gesagt. Nach einer "Reise des Lernens", wie er seine Therapie nach einem 2010 attestierten Burn-out bezeichnete, sei er aber zum Schluss gekommen, dass er seine bisherigen Falschaussagen berichtigen und sich geständig zeigen sollte.

Rüge für Ainedter wegen "Smalltalk" mit Schöffen
Unterdessen hat Grassers Anwalt Manfred Ainedter mit einer versuchten Kontaktaufnahme zu einigen Schöffen für Wirbel am Rande des Strafprozesses gesorgt. Mehrere Schöffen gaben die Versuche, die Ainedter lediglich als "Smalltalk" bezeichnete, gegenüber Richterin Hohenecker bekannt. Diese erteilte daraufhin zu Beginn des neunten Prozesstages dem Strafverteidiger eine Rüge: "Auch Smalltalk ist nicht erlaubt!", betonte die Richterin.

Bereits fünf Schöffen ausgefallen
Auffallend ist, wie rasch sich die Reihen bei den Schöffen lichten. Von den ursprünglich zwölf Laienrichtern sind inzwischen nur mehr sieben über. Sollten noch sechs von ihnen ausfallen, dann platzt der Prozess, da zumindest zwei von Anfang bis Ende den Prozess mitverfolgen müssen, um dann mit den Berufsrichtern zu urteilen. Angesetzt ist der Prozess für rund ein Jahr. Von den fünf nunmehr ausgeschiedenen Schöffen sind vier krankheitsbedingt und einer wegen einer Verspätung ausgefallen. Zum Verständnis: Die Schöffen müssen an allen Prozesstagen jeweils die ganze Verhandlungszeit im Gericht sein. Womit ein einmaliges Fehlen reich,t um vom Senat ausgeschieden zu werden. Ebenfalls nicht zur Verhandlung erschienen war der 14. Angeklagte, der Schweizer Vermögensberater Norbert Wicki, der sich krankheitsbedingt entschuldigen ließ.

Das könnte Sie auch interessieren
Kommentar schreiben

Sie haben einen themenrelevanten Kommentar? Dann schreiben Sie hier Ihr Storyposting! Sie möchten mit anderen Usern Meinungen austauschen oder länger über ein Thema oder eine Story diskutieren? Dafür steht Ihnen jederzeit unser krone.at-Forum, eines der größten Internetforen Österreichs, zur Verfügung. Sowohl im Forum als auch bei Storypostings bitten wir Sie, unsere AGB und die Netiquette einzuhalten!
Diese Kommentarfunktion wird prä-moderiert. Eingehende Beiträge werden zunächst geprüft und anschließend veröffentlicht.

Kommentar schreiben
500 Zeichen frei
Kommentare
324

User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB).

Aktuelle Schlagzeilen
Videos
Für den Newsletter anmelden
Meistgelesen
Meistkommentiert
Mehr Österreich
Notstandshilfe-Aus?
Jetzt auch Hofer für Zugriff auf Vermögen
Katias Kolumne
Causa Schikaneder: Das Biertrinken als Politikum
Hochegger vor Gericht:
„Meischberger wollte mich von Geständnis abhalten“
Enkelin missbraucht?
Ex-Botschafter in Haft: „Nur Aussage von Mädchen“
„Strenge Kontrollen“
Wien: Bagger-Kralle vernichtet Wettautomaten
Mit bestehendem krone.at Konto anmelden
Mit Facebook anmelden
Noch keinen Account? Neues Konto erstellen
Neues krone.at Konto anlegen
Mit bestehendem krone.at Konto verknüpfen
Passwort vergessen

Tragen Sie hier einfach Ihren Benutzernamen ein und wir schicken Ihnen eine E-Mail mit einem Bestätigungslink mit dem Sie das Passwort zurücksetzen können.

Der Bestätigungslink ist aus Sicherheitsgründen nur 30 Minuten gültig.

Neues Passwort festlegen
Persönliche Daten
Konto trennen

Ihr krone.at Konto ist aktuell mit Ihrem Facebook-Profil verknüpft, Sie können Sich also sowohl mit Ihren krone.at-Zugangsdaten, als auch mit Ihrem Facebook-Zugangsdaten auf krone.at einloggen.

Wird die Verknüpfung mit dem Facebook-Profil getrennt, steht Ihnen Ihr krone.at Konto selbstverständlich weiter zur Verfügung.

Benutzer löschen

Hallo ,

Sie möchten Ihren Benutzer löschen?

Achtung! Diese Aktion kann nicht rückgängig gemacht werden und Ihr Benutzer ist für 90 Tage gesperrt!