Die festgenommenen Mitglieder der 'Ndrangheta sollen Firmen in Italien und Deutschland unterwandert haben. Einige Branchen sind besonders betroffen.
Bei einer Großrazzia in Italien und Deutschland ist der Polizei offenbar ein Schlag gegen die Mafia gelungen. Bei einer zwischen den Polizeibehörden abgestimmten Aktion wurden etwa 200 Mitglieder der in der süditalienischen Region Kalabrien ansässigen 'Ndrangheta' festgenommen. Das hat die italienische Polizei mitgeteilt. Zuvor war von 169 Festnahmen die Rede gewesen.
Die Polizei wirft den festgenommenen Mitgliedern der Familien Farao und Marincola vor, mit ihren kriminellen Tätigkeiten Unternehmen sowohl in Italien als auch Deutschland unterwandert zu haben. Besonders betroffen seien Firmen aus der Wein- und Nahrungsmittelbranche, der Abfallentsorgung sowie Beerdigungsunternehmen.
Der Nachrichtenagentur Ansa zufolge hatten die Ermittlungen ergeben, dass die Gruppierung der Mafia sich wie eine kriminelle Holding organisiert, um Geschäfte in Millionenhöhe zu betreiben. Insgesamt wurden bei der Razzia Wertgegenstände im Wert von 50 Millionen Euro beschlagnahmt.
Zudem würde eine Reihe von Beamten der Korruption verdächtigt, hieß es in einer Mitteilung der italienischen Carabinieri weiter. Unklar blieb zunächst, ob dies nur für Italien oder auch für Deutschland gilt. Weitere Einzelheiten sollen im Laufe des Tages bekannt gegeben werden.