Ein Opfer der vielen Gänsefüßchen: Wie der CDU-Politiker Philipp Jenninger 1988 an der großen Gedenkrede zu den Novemberpogromen scheiterte. Zum Tod des früheren Bundestagspräsidenten.
Bis zum 8. November 1988 verlief das Leben des Philipp Jenninger respektabel und aufstiegsorientiert. Jenninger, ein studierter Jurist aus Rindelbach, war ein angesehener schwäbischer CDU-Politiker, integer, fleißig, tüchtig, rechtschaffen. Er kam aus einem konservativ-katholischen Elternhaus, der Vater, ein Buchdrucker, wurde von den Nazis schikaniert. Jenninger begann seine Berufslaufbahn bei der Wehrbereichsverwaltung in Stuttgart, wurde Referent des Personalchefs im Bundesverteidigungsministerium, dann Kabinettsreferent von Heinrich Krone, dem Bundesminister für besondere Aufgaben, anschließend Kabinettsreferent des Bundesfinanzministers Franz Josef Strauß.
1969 wurde er für ...