So, 07. Jänner 2018
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Nach Fahndung gerettet

07.01.2018 09:54

Vater entführte schwer krankes Baby aus Spital

Dank eines aufmerksamen pensionierten Polizisten ist die Entführung eines schwer kranken Säuglings aus einem Kinderspital in Frankreich glimpflich zu Ende gegangen. Wie am Samstagabend aus Ermittlerkreisen verlautete, entdeckte der frühere Polizist das Auto jenes Mannes, der seinen zwei Monate alten Sohn Tizio am Vortag aus der Klinik in Toulouse mitgenommen hatte. Dem Kind gehe es gut. Der Vater und sein älterer Bruder wurden festgenommen.

Wie die Nachrichtenagentur AFP aus Ermittlerkreisen erfuhr, hatte der pensionierte Polizist das Auto des Vaters in Belcaire, zwei Autostunden von Toulouse entfernt, erkannt, nachdem die Staatsanwaltschaft das Kennzeichen des Wagens veröffentlicht hatte. Bald darauf wurden der 33-Jährige und sein Bruder festgenommen.

Da ein Hubschrauberflug wegen des Wetters nicht möglich war, wurde das Baby in einem Krankenwagen zurück ins Kinderkrankenhaus CHU Purpan gebracht, teilte die Staatsanwaltschaft von Toulouse mit.

Vater besuchte kranken Sohn täglich im Spital
Vor dem glimpflichen Ende der Entführung hatte es aus Ermittlungskreisen geheißen, die Tat sei "unbegreiflich". Der 33-jährige Verdächtige sei "ein liebender Vater, der sich viel um sein Kind gekümmert hat", erklärte Staatsanwalt Pierre-Yves Couilleau. Der Vater lebt von der Mutter des Kindes getrennt, die beiden verstanden sich aber offenbar weiter gut und der Vater besuchte sein Kind jeden Tag im Krankenhaus.

Die Auswertung der Überwachungskameras des Krankenhauses ergab, dass der Mann am Freitag gegen 19.30 Uhr das Spital verlassen hatte. Er hinterließ eine Nachricht, dass er mit Tizio spazieren gegangen sei. Das Klinikpersonal hatte den Säugling zuletzt um 18.30 Uhr gesehen, gegen 21.30 Uhr bemerkten die Mitarbeiter das Verschwinden des Babys.

Lebensgefahr ohne medizinische Behandlung
Gegen 0.30 Uhr wurde schließlich Tizios Mutter informiert. Ab 1.20 Uhr wurden alle Orte abgesucht, an denen die Anwesenheit des Vaters wahrscheinlich erschien. Das Krankenhaus richtete einen eindringlichen Appell an den Kindsvater und erinnerte ihn an den "ernsten Zustand seines Sohnes", dessen Leben in Gefahr sei.

Auch die Staatsanwaltschaft hatte erklärt, das Baby sei in Lebensgefahr, solange es nicht medizinisch behandelt werde. Der Säugling war am 26. Dezember aus einem anderen Krankenhaus ins CHU Purpan verlegt und wegen einer nicht näher genannten Krankheit notfallmedizinisch versorgt worden. Er bekam einen intravenösen Zugang und eine Magensonde.

Bevölkerung über Entführungsalarm informiert
Die Staatsanwaltschaft rief am Samstag einen sogenannten Entführungsalarm aus. Sie veröffentlichte eine Personenbeschreibung des Vaters sowie Angaben zu dessen Auto und richtete eine Hotline für Hinweise auf den Verbleib von Tizio ein. Der Entführungsalarm wurde damit zum 22. Mal in Frankreich aktiviert. Er war dort 2006 eingeführt worden und beruht auf dem "Amber Alert" im US-Staat Texas, der 1996 nach der Entführung und Ermordung der neunjährigen Amber Hagerman entwickelt worden war.

In Frankreich wurden nach Auslösung dieses Aktionsplans alle Kinder lebend gefunden, die meisten sehr schnell nach ihrem Verschwinden. Im Rahmen des Entführungsalarms wird die Bevölkerung schnell und auf verschiedenen Wegen, etwa über die sozialen Online-Netzwerke, über das Verschwinden eines Kindes informiert.

Der französische Innenminister Gerard Collomb begrüßte am Samstag im Kurzbotschaftendienst Twitter "die Professionalität unserer Ordnungskräfte", die das Ende der Entführung ermöglicht habe.

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Nach Fahndung gerettet

07.01.2018 09:54

Vater entführte schwer krankes Baby aus Spital

Dank eines aufmerksamen pensionierten Polizisten ist die Entführung eines schwer kranken Säuglings aus einem Kinderspital in Frankreich glimpflich zu Ende gegangen. Wie am Samstagabend aus Ermittlerkreisen verlautete, entdeckte der frühere Polizist das Auto jenes Mannes, der seinen zwei Monate alten Sohn Tizio am Vortag aus der Klinik in Toulouse mitgenommen hatte. Dem Kind gehe es gut. Der Vater und sein älterer Bruder wurden festgenommen.

Wie die Nachrichtenagentur AFP aus Ermittlerkreisen erfuhr, hatte der pensionierte Polizist das Auto des Vaters in Belcaire, zwei Autostunden von Toulouse entfernt, erkannt, nachdem die Staatsanwaltschaft das Kennzeichen des Wagens veröffentlicht hatte. Bald darauf wurden der 33-Jährige und sein Bruder festgenommen.

Da ein Hubschrauberflug wegen des Wetters nicht möglich war, wurde das Baby in einem Krankenwagen zurück ins Kinderkrankenhaus CHU Purpan gebracht, teilte die Staatsanwaltschaft von Toulouse mit.

Vater besuchte kranken Sohn täglich im Spital
Vor dem glimpflichen Ende der Entführung hatte es aus Ermittlungskreisen geheißen, die Tat sei "unbegreiflich". Der 33-jährige Verdächtige sei "ein liebender Vater, der sich viel um sein Kind gekümmert hat", erklärte Staatsanwalt Pierre-Yves Couilleau. Der Vater lebt von der Mutter des Kindes getrennt, die beiden verstanden sich aber offenbar weiter gut und der Vater besuchte sein Kind jeden Tag im Krankenhaus.

Die Auswertung der Überwachungskameras des Krankenhauses ergab, dass der Mann am Freitag gegen 19.30 Uhr das Spital verlassen hatte. Er hinterließ eine Nachricht, dass er mit Tizio spazieren gegangen sei. Das Klinikpersonal hatte den Säugling zuletzt um 18.30 Uhr gesehen, gegen 21.30 Uhr bemerkten die Mitarbeiter das Verschwinden des Babys.

Lebensgefahr ohne medizinische Behandlung
Gegen 0.30 Uhr wurde schließlich Tizios Mutter informiert. Ab 1.20 Uhr wurden alle Orte abgesucht, an denen die Anwesenheit des Vaters wahrscheinlich erschien. Das Krankenhaus richtete einen eindringlichen Appell an den Kindsvater und erinnerte ihn an den "ernsten Zustand seines Sohnes", dessen Leben in Gefahr sei.

Auch die Staatsanwaltschaft hatte erklärt, das Baby sei in Lebensgefahr, solange es nicht medizinisch behandelt werde. Der Säugling war am 26. Dezember aus einem anderen Krankenhaus ins CHU Purpan verlegt und wegen einer nicht näher genannten Krankheit notfallmedizinisch versorgt worden. Er bekam einen intravenösen Zugang und eine Magensonde.

Bevölkerung über Entführungsalarm informiert
Die Staatsanwaltschaft rief am Samstag einen sogenannten Entführungsalarm aus. Sie veröffentlichte eine Personenbeschreibung des Vaters sowie Angaben zu dessen Auto und richtete eine Hotline für Hinweise auf den Verbleib von Tizio ein. Der Entführungsalarm wurde damit zum 22. Mal in Frankreich aktiviert. Er war dort 2006 eingeführt worden und beruht auf dem "Amber Alert" im US-Staat Texas, der 1996 nach der Entführung und Ermordung der neunjährigen Amber Hagerman entwickelt worden war.

In Frankreich wurden nach Auslösung dieses Aktionsplans alle Kinder lebend gefunden, die meisten sehr schnell nach ihrem Verschwinden. Im Rahmen des Entführungsalarms wird die Bevölkerung schnell und auf verschiedenen Wegen, etwa über die sozialen Online-Netzwerke, über das Verschwinden eines Kindes informiert.

Der französische Innenminister Gerard Collomb begrüßte am Samstag im Kurzbotschaftendienst Twitter "die Professionalität unserer Ordnungskräfte", die das Ende der Entführung ermöglicht habe.

Dank eines aufmerksamen pensionierten Polizisten ist die Entführung eines schwer kranken Säuglings aus einem Kinderspital in Frankreich glimpflich zu Ende gegangen. Wie am Samstagabend aus Ermittlerkreisen verlautete, entdeckte der frühere Polizist das Auto jenes Mannes, der seinen zwei Monate alten Sohn Tizio am Vortag aus der Klinik in Toulouse mitgenommen hatte. Dem Kind gehe es gut. Der Vater und sein älterer Bruder wurden festgenommen.

Wie die Nachrichtenagentur AFP aus Ermittlerkreisen erfuhr, hatte der pensionierte Polizist das Auto des Vaters in Belcaire, zwei Autostunden von Toulouse entfernt, erkannt, nachdem die Staatsanwaltschaft das Kennzeichen des Wagens veröffentlicht hatte. Bald darauf wurden der 33-Jährige und sein Bruder festgenommen.

Da ein Hubschrauberflug wegen des Wetters nicht möglich war, wurde das Baby in einem Krankenwagen zurück ins Kinderkrankenhaus CHU Purpan gebracht, teilte die Staatsanwaltschaft von Toulouse mit.

Vater besuchte kranken Sohn täglich im Spital
Vor dem glimpflichen Ende der Entführung hatte es aus Ermittlungskreisen geheißen, die Tat sei "unbegreiflich". Der 33-jährige Verdächtige sei "ein liebender Vater, der sich viel um sein Kind gekümmert hat", erklärte Staatsanwalt Pierre-Yves Couilleau. Der Vater lebt von der Mutter des Kindes getrennt, die beiden verstanden sich aber offenbar weiter gut und der Vater besuchte sein Kind jeden Tag im Krankenhaus.

Die Auswertung der Überwachungskameras des Krankenhauses ergab, dass der Mann am Freitag gegen 19.30 Uhr das Spital verlassen hatte. Er hinterließ eine Nachricht, dass er mit Tizio spazieren gegangen sei. Das Klinikpersonal hatte den Säugling zuletzt um 18.30 Uhr gesehen, gegen 21.30 Uhr bemerkten die Mitarbeiter das Verschwinden des Babys.

Lebensgefahr ohne medizinische Behandlung
Gegen 0.30 Uhr wurde schließlich Tizios Mutter informiert. Ab 1.20 Uhr wurden alle Orte abgesucht, an denen die Anwesenheit des Vaters wahrscheinlich erschien. Das Krankenhaus richtete einen eindringlichen Appell an den Kindsvater und erinnerte ihn an den "ernsten Zustand seines Sohnes", dessen Leben in Gefahr sei.

Auch die Staatsanwaltschaft hatte erklärt, das Baby sei in Lebensgefahr, solange es nicht medizinisch behandelt werde. Der Säugling war am 26. Dezember aus einem anderen Krankenhaus ins CHU Purpan verlegt und wegen einer nicht näher genannten Krankheit notfallmedizinisch versorgt worden. Er bekam einen intravenösen Zugang und eine Magensonde.

Bevölkerung über Entführungsalarm informiert
Die Staatsanwaltschaft rief am Samstag einen sogenannten Entführungsalarm aus. Sie veröffentlichte eine Personenbeschreibung des Vaters sowie Angaben zu dessen Auto und richtete eine Hotline für Hinweise auf den Verbleib von Tizio ein. Der Entführungsalarm wurde damit zum 22. Mal in Frankreich aktiviert. Er war dort 2006 eingeführt worden und beruht auf dem "Amber Alert" im US-Staat Texas, der 1996 nach der Entführung und Ermordung der neunjährigen Amber Hagerman entwickelt worden war.

In Frankreich wurden nach Auslösung dieses Aktionsplans alle Kinder lebend gefunden, die meisten sehr schnell nach ihrem Verschwinden. Im Rahmen des Entführungsalarms wird die Bevölkerung schnell und auf verschiedenen Wegen, etwa über die sozialen Online-Netzwerke, über das Verschwinden eines Kindes informiert.

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