Zolling schafft Bauland für Einheimische, benötigt aber noch deutlich mehr Flächen
Bürgermeister Max Riegler (CSU) blickt optimistisch in das neue Jahr und lobt vor allem die Bevölkerung und Vereinsmitglieder, die den Gemeinderäten und ihm den Rücken stärkten und so die Kommunalpolitik unterstützten. Bemerkenswert sei auch das große soziale Engagement der Mitglieder des Flüchtlingshelferkreises, die sich um die 150 Menschen in der Gemeinschaftsunterkunft kümmerten, lobt der Rathauschef. Vor seinem Ausblick auf die wichtigsten Vorhaben im Jahr 2018 stimmt er aber auch nachdenklich Töne an: Leider stünden einige Bürger Vorhaben der Gemeinde zunehmend kritisch gegenüber und "die Tonart zur Durchsetzung von Individualinteressen ist bisweilen unangemessen aggressiv". Außerdem habe er festgestellt, dass sich Nachgiebigkeit im Einzelfall rächen könne, es allen recht zu machen gehe nicht, sagt Riegler.
Im neuen Jahr stehen in Zolling wieder einige Projekte zur Verbesserung der Infrastruktur auf dem Programm. Endlich wird die Kläranlage in Oberappersdorf, die bereits seit langem geplant wurde, in Betrieb gehen. Auch in Zolling selbst wird die Gemeinde in die Kläranlage investieren und die Leistung auf 12 000 Einwohner-Gleichwerte ausbauen. Außerdem ist die umfangreiche Sanierung der Abwasserkanäle in Oberappersdorf und Palzing geplant. Damit Rohrbrüche genau lokalisiert werden können, wurde das Kanalsystem in Zolling mit einem Geographischen Informationssystem (GIS) erfasst, dieses Projekt wird 2018 abgeschlossen.
Ein Dauerbrenner werde auch im neuen Jahr die Entwicklung von Bauland sein, schildert Riegler. Schon weit fortgeschritten sei die Fertigstellung des Baugebiets "Schlossfeld-II" in Flitzing, für die Vergabe der Grundstücke im Einheimischenmodell würden nun die Kriterien überarbeitet. Allerdings reiche dieses Neubaugebiet längst nicht aus, um die vielen Nachfragen nach Bauland zu befriedigen, sagt Riegler. Daher werde er weiterhin versuchen, mit Grundstückseigentümern vor allem innerörtlicher Flächen zu verhandeln.
Auch in Sachen Gewerbegebiet tut sich etwas in Zolling, am östlichen Ortsrand wird eine neue Fläche für Betriebe und Firmen entstehen. Ein weiteres Projekt werde der Kauf eines neuen Mannschaftstransportwagens für die Feuerwehr Zolling sein. Das bereits bestellte Einsatzfahrzeug, ein Gerätewagen, werde bald ausgeliefert, zählt Riegler auf.
Außerdem werfen große Ereignisse ihren Schatten voraus, denn im Jahr 2019 wird "1275 Jahre Zolling" gebührend gefeiert. Dafür werden 2018 die Vorbereitungen anlaufen. Für das neue Jahr wünscht sich der Rathauschef, dass die Menschen noch stärker auf das Gemeinwesen achten und sich nicht zurückziehen. Auch für die Integration der Flüchtlinge sei ein gutes soziales und gesellschaftliches Umfeld wichtig.