- Eine Sicherheitslücke in Computer-Prozessoren könnte Milliarden von Geräten betreffen.
- Sicherheitsupdates sind auf dem Weg, sie könnten die Computer jedoch verlangsamen - wenn auch vermutlich weniger als zunächst befürchtet.
- Nutzer sind gut beraten, die Software auf ihren Rechnern aktuell zu halten und die offiziellen Patches zu installieren.
Die jüngste Sicherheitslücke in Computer-Prozessoren ist eine der weitreichendsten, die jemals bekannt wurde. Zahlreiche Bauserien verschiedener Hersteller, darunter nahezu alle Chips, die der Branchenriese Intel im letzten Jahrzehnt ausgeliefert hat, könnten von dem Problem betroffen sein. Die Lücke erlaubt Angreifern, Informationen aus dem Betriebssystem abzurufen und Programme auf dem Rechner auszuspäen. Hinweise darauf, dass die Lücke ausgenutzt wurde, gibt es bisher nicht.
Die Lücke betrifft so viele Prozessoren, weil sie ein Verfahren ausnutzt, das schon lange zum Einsatz kommt und die Chips schneller machen soll. Auch die Cloud-Dienste von Google, Microsoft und Amazon nutzen diese Prozessoren und waren dadurch angreifbar, in vielen Smartphones kommen ebenfalls betroffene Chips zum Einsatz. Die Google-Forscher, die die Lücke entdeckten, wiesen die Anbieter jedoch schon im Juni darauf hin, um die großen Rechenzentren schützen zu können.
Die Lösung könnte Computer verlangsamen
Ein Problem an der Lücke ist auch, dass Computer langsamer werden könnten, wenn Sicherheitsupdates des Betriebssystems das angreifbare Verfahren im Prozessor umgehen oder ausschalten. In ersten Medienberichten war von bis zu 30 Prozent weniger Leistung die Rede - Intel erklärte jedoch, dass der Leistungsabfall in den meisten Fällen zwei Prozent nicht überschreiten dürfte.
Sicherheitsupdates für die gängigen Betriebssysteme sind unterwegs. Google erklärte, seine Security-Teams seien mobilisiert worden, um Google-Systeme und Nutzerdaten zu schützen. Microsoft hat ebenfalls bereits Updates für Windows 10 und den firmeneigenen Browser Edge angekündigt. Bei den Kunden der Cloud-Plattform Azure habe man bisher mehrheitlich keine Leistungseinbußen festgestellt.
Um sich zu schützen, sollten Nutzer also darauf achten, die aktuellsten Versionen ihres Browsers und Betriebssystems zu nutzen und alle Sicherheitsupdates herunterzuladen. Außerdem sollten verdächtige Downloads und Webseiten gemieden werden. Wer sich daran hält, surft sicherer - unabhängig von allen Sicherheitslücken.