Politiker fordern, Harthof-Mitte bei Förderung nicht zu übergehen
Auf den ersten Blick bietet sich der nördliche Teil des 11. Stadtbezirks für die Aufnahme in das derzeit in sieben Stadtteilen laufende Bund-Länder-Förderprogramm "Soziale Stadt" an. Vorurteile über den Münchner Norden einmal beiseite gestellt, finden sich dort mit "sozialen Herausforderungen" und "städtebaulichen Missständen" wohl tatsächlich zwei der wichtigsten Förderkriterien, was weder das Planungsreferat leugnet noch der Bezirksausschuss (BA). Dennoch sind sich Behörde und BA weitgehend einig, dass der Stadtteil nicht weiter in dieser Richtung untersucht werden soll. Eine nach den Richtlinien der "Sozialen Stadt" geförderte Sanierungsoffensive scheidet laut ersten Voruntersuchungen aus, weil die städtische Wohnbaugesellschaft GWG dort bereits von sich aus, ohne Zuschüsse, viele Wohnblöcke saniert. "Für einen Einstieg der Stadtsanierung sind die Maßnahmen daher schon zu weit fortgeschritten", heißt es im Antwortschreiben des Planungsreferates auf einen Bürgerversammlungs-Antrag. Die Bürger hatten gefordert, das Gebiet in die Voruntersuchung aufzunehmen, obwohl sich der Stadtrat Ende September 2016 dagegen ausgesprochen hatte. Gegen diesen Bescheid stellte sich, zusammen mit drei Kollegen, Jutta Koller (Grüne, auch im Stadtrat). Aus Ihrer Sicht wird der rein städtebauliche Blick dem Viertel nicht gerecht. Vor allem der Bereich Harthof-Mitte werde bei Fördermaßnahmen stets übergangen, obwohl er regelmäßig im städtischen Armuts- und Sozialbericht auftauche, so Koller.