FC-Bayern-Trainer Heynckes lobt den umworbenen Schalker Leon Goretzka unverblümt, will aber nichts davon wissen, dass schon Einigkeit über einen Wechsel bestünde: Es seien noch spanische Klubs "im Rennen" um den Jungnationalspieler.
Jupp Heynckes ist kein Mann des Überschwangs, der Trainer des FC Bayern benennt die Dinge lieber präzise. Selbst wenn er etwas gut findet, verfällt er nicht in Übertreibungen, sondern er benennt eben exakt, was er gut findet. Als er am Dienstagvormittag am Münchner Flughafen über Leon Goretzka sprach, waren das daher für seine Verhältnisse fast schon Schwärmereien. Heynckes sagte über den Mittelfeldspieler des FC Schalke 04, an dem unter anderem der FC Bayern interessiert ist: "Das ist ein guter Junge, der gefällt mir."
An Silvester hatten mehrere Medien berichtet, dass Goretzka beschlossen habe, seinen im Sommer auslaufenden Vertrag in Schalke nicht zu verlängern, sondern nach München zu wechseln. Da es jedoch erst einmal keine offizielle Bestätigung oder ein förmliches Dementi gab, wird seitdem jedes Wort in der Personalie genau überprüft. Der in diesen Spielchen geübte Heynckes ließ sich vor dem Abflug ins Trainingslager nach Katar natürlich nicht locken. "Da muss man mal abwarten", sagte er. Und: Es seien noch spanische Klubs "im Rennen". Der Trainer sagte jedoch auch zwei wunderbar in alle Richtungen interpretierbare Sätze: "Das muss ein aufgeweckter, intelligenter Junge sein. Der weiß schon genau, was für ihn das Beste ist."
Erstmals sprach Heynckes zudem ausführlich über Sandro Wagner, der im Winter als zweiter Stürmer aus Hoffenheim verpflichtet wurde. "Ich bin ein Trainer, der auch ein siegreiches Team wechselt, wenn ich die Notwendigkeit sehe, dass Spieler müde oder leicht angeschlagen sind. So werde ich das auch mit Sandro Wagner praktizieren." Für den deutschen Nationalstürmer sieht er dabei die Aufgabe vor, einen bestimmten Spieler vor der Übermüdung zu schützen. "Ich denke, dass er seine Rolle kennt und weiß, dass vor ihm ein Weltklassespieler wie Robert Lewandowski ist." Heynckes hütete sich davor, falsche Erwartungen zu wecken. Er blieb lieber präzise bei den Fakten.