Die Rohingya sind ein Volk auf der Flucht, ihre Töchter werden verschleppt und verkauft. Über Hoffnung und Hoffnungslosigkeit. Und das Geschäft mit Menschen.
Arne Perras, Jahrgang 1967, ist Korrespondent für Süd- und Südostasien und lebt mit seiner Familie in Singapur. Von 2006 bis 2012 berichtete er für die SZ aus Afrika. Er hat in Geschichte promoviert und ist Autor des Buches "Carl Peters and German Imperialism 1856 to 1918. A Political Biography" (Oxford University Press, 2004).
Ihre Augen blitzen durch den schmalen Spalt im Stoff, huschen nach links, rechts. Es ist fast dunkel im Zelt, nur wenig Sonnenlicht fällt durch den Eingang ins Innere. Draußen klappert jemand mit Geschirr, Gemurmel ist zu hören, Männer kochen Tee. Bushara sitzt auf dem Boden, in eine schwarze Burka gehüllt.
Wenn Bushara spricht, klingt es, als sei sie gerade sehr schnell gelaufen, außer Atem. Aber sie sitzt reglos da, nur wenn einer ihrer schmalen Füße unter dem Saum des Überwurfs ...