Silvester Randalierer greifen in Leipzig Polizisten an

Ein Mann wirft an einer Kreuzung im Stadtteil Connewitz in der Silvesternacht eine Flasche in Richtung eines Wasserwerfers der Polizei.

(Foto: dpa)

In Deutschland haben die meisten Menschen offenbar friedlich den Jahreswechsel miteinander feiern können. Größere Zwischenfälle wurden nicht gemeldet, auch auf den großen Partymeilen, etwa in Berlin, Hamburg und Köln, blieb die Atmosphäre weitgehend entspannt. In Leipzig, Bremen und auch Berlin jedoch kam es zu gewalttätigen Szenen durch Randalierer.

Im Bereich des Connewitzer Kreuzes versammelten sich laut Polizei bis Mitternacht rund 1000 Menschen. Der Leipziger Volkszeitung zufolge gab es in dem alternativen Stadtteil um 23 Uhr zunächst eine Kundgebung "gegen staatliche Repression und Polizeigewalt", die friedlich verlaufen sei. In den umliegenden Straßen seien bereits im Vorfeld mehrere hundert Einsatzkräfte postiert worden.

Als dort dann mehrere Mülltonnen und Gegenstände angezündet wurden, sei die Polizei mit Wasserwerfern angerückt, um die Brände zu löschen. Daraufhin hätten etwa 40 bis 50 Menschen Flaschen, Steine und Böller auf die Fahrzeuge und die eingesetzten Beamten geworfen. Nachdem Verwarnungen über Lautsprecher erfolglos blieben, sei schließlich auch ein Wasserwerfereinsatz gegen die Störer selbst erforderlich geworden, teilte die Polizei weiter mit. Mehrere Menschen wurden wegen schweren Landfriedensbruchs in Gewahrsam genommen; weitere Ermittlungen wurden eingeleitet.

Wie die Leipziger Polizei bekanntgab, verliefen die Feierlichkeiten im übrigen Stadtgebiet "überwiegend friedlich". Auf dem Augustusplatz hätten rund 3000 Menschen "ruhig und silvestertypisch" gefeiert. Auch in Connewitz beruhigte sich die Lage demnach gegen 1.30 Uhr wieder.

Randale in Bremen, verletzte Feuerwehrleute in Berlin

Ähnliche Zwischenfälle wie in Leipzig gab es auch in Bremen. Dort beschossen etwa 50 Randalierer Bahnmitarbeiter und Polizisten mit Raketen und bewarfen sie mit Böllern. Ein Beamter sei am Oberschenkel verletzt worden, habe aber weiterarbeiten können, sagte ein Polizeisprecher am Morgen. Der Vorfall ereignete sich auf dem Bahnhofsvorplatz. Einsatzkräfte nahmen mehrere Männer vorläufig fest und erteilten Platzverweise. Auch im Bremer Szeneviertel Steintor kippte ab Mitternacht die Stimmung: Raketen und Böller flogen auf Polizisten. Mehrere Beteiligte erhielten Strafanzeigen. Insgesamt sprach die Polizei von einem arbeitsreichen Jahreswechsel mit 313 Einsätzen, darunter mehr als 50 Schlägereien. Die Einsatzkräfte mussten aber nicht so häufig ausrücken wie in den beiden Vorjahren - die Polizei führte dies auf den starken Regen zurück.

Am Neujahrsmorgen wurde die Besatzung eines Rettungswagens der Berliner Feuerwehr von Unbekannten mit Schusswaffen bedroht. Wie ein Sprecher mitteilte, ereignete sich der Vorfall in der Rosmarinstraße in Berlin-Mitte. Die Feuerwehrleute hätten die Polizei alarmiert, diese habe zwei scharfe Schusswaffen sichergestellt. Im Berliner Stadtteil Lichtenrade wurde ein Feuerwehrmann bei einem Einsatz durch einen Faustschlag ins Gesicht verletzt, in Charlottenburg erlitt ein weiterer Kollege Verletzungen durch einen Feuerwerkskörper. Die Feuerwehr nannte am Morgen die Zahl von acht Angriffen auf Einsatzkräfte und 57 Angriffen auf Einsatzfahrzeuge mit erheblichen Sachschäden. Dies mache "sehr nachdenklich und betroffen".

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