Fr, 29. Dezember 2017
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Kritik an Türkis-Blau

29.12.2017 06:16

ÖGB-Chef Foglar: „Über den Tisch gezogen“

„So wie es die Wirtschaft wollte, so steht’s im Programm“, zeigt sich ÖGB-Präsident Erich Foglar im „Krone“-Interview wenig zufrieden mit den Plänen der neuen ÖVP-FPÖ-Regierung. Ein besonderer Dorn im Auge ist ihm – wenig überraschend – der 12-Stunden-Tag. „Es wird keine Wahlfreiheit der Arbeitnehmer geben“, so Foglar.

Schon jetzt gebe es die Ausnahme, die es erlaube, länger zu arbeiten, so der Gewerkschafts-Chef. Und zwar „24 Wochen zwölf Stunden pro Tag oder 60 Stunden in der Woche“. „Da geht es um etwas anderes, als uns glauben gemacht wird“, meint Foglar. Die „selbst ernannte soziale Heimatpartei“ habe sich von der „Wirtschaft über den Tisch ziehen lassen“. Die gesamte Regelung sei ein „Freibrief für die Arbeitgeber“, sagt Foglar.

Foglar: "Tür des ÖGB ist immer offen"
Der oberste Gewerkschafter betont aber, dass es auch für ihn durchaus positive Punkte im türkis-blauen Programm gibt, etwa die Stärkung der dualen Berufsausbildung oder die Entbürokratisierung. In Sachen Arbeitszeit hofft er jedoch auf weiter Verhandlungen und Gespräche. Die Tür des ÖGB sei immer offen, betont er. Dann müsse man den Gesetzesentwurf der Koalition abwarten und schließlich Maßnahmen überlegen. Welche das sein könnten, will Erich Foglar derzeit nicht sagen. Nur so viel: „Einem guten Kompromiss ist immer Vorrang zu geben.“

Noch ein Antritt? „Alles ist möglich“
Die SPÖ, die Foglar gern weiter in der Regierung gesehen hätte, werde sich „rasch in der Oppositionsrolle profilieren“, ist sich der 62-Jährige sicher. Seine eigene Zukunft will der Gewerkschafts-Präsident erst im kommenden Jahr klären. Im Juni 2018 findet der ÖGB-Kongress statt, „rechtzeitig vorher“ wird feststehen, ob Erich Foglar erneut bei der Wahl antritt oder nicht. „Alles ist möglich“, so Erich Foglar.

Doris Vettermann, Kronen Zeitung

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ÖGB-Chef Foglar: „Über den Tisch gezogen“

„So wie es die Wirtschaft wollte, so steht’s im Programm“, zeigt sich ÖGB-Präsident Erich Foglar im „Krone“-Interview wenig zufrieden mit den Plänen der neuen ÖVP-FPÖ-Regierung. Ein besonderer Dorn im Auge ist ihm – wenig überraschend – der 12-Stunden-Tag. „Es wird keine Wahlfreiheit der Arbeitnehmer geben“, so Foglar.

Schon jetzt gebe es die Ausnahme, die es erlaube, länger zu arbeiten, so der Gewerkschafts-Chef. Und zwar „24 Wochen zwölf Stunden pro Tag oder 60 Stunden in der Woche“. „Da geht es um etwas anderes, als uns glauben gemacht wird“, meint Foglar. Die „selbst ernannte soziale Heimatpartei“ habe sich von der „Wirtschaft über den Tisch ziehen lassen“. Die gesamte Regelung sei ein „Freibrief für die Arbeitgeber“, sagt Foglar.

Foglar: "Tür des ÖGB ist immer offen"
Der oberste Gewerkschafter betont aber, dass es auch für ihn durchaus positive Punkte im türkis-blauen Programm gibt, etwa die Stärkung der dualen Berufsausbildung oder die Entbürokratisierung. In Sachen Arbeitszeit hofft er jedoch auf weiter Verhandlungen und Gespräche. Die Tür des ÖGB sei immer offen, betont er. Dann müsse man den Gesetzesentwurf der Koalition abwarten und schließlich Maßnahmen überlegen. Welche das sein könnten, will Erich Foglar derzeit nicht sagen. Nur so viel: „Einem guten Kompromiss ist immer Vorrang zu geben.“

Noch ein Antritt? „Alles ist möglich“
Die SPÖ, die Foglar gern weiter in der Regierung gesehen hätte, werde sich „rasch in der Oppositionsrolle profilieren“, ist sich der 62-Jährige sicher. Seine eigene Zukunft will der Gewerkschafts-Präsident erst im kommenden Jahr klären. Im Juni 2018 findet der ÖGB-Kongress statt, „rechtzeitig vorher“ wird feststehen, ob Erich Foglar erneut bei der Wahl antritt oder nicht. „Alles ist möglich“, so Erich Foglar.

Doris Vettermann, Kronen Zeitung

„So wie es die Wirtschaft wollte, so steht’s im Programm“, zeigt sich ÖGB-Präsident Erich Foglar im „Krone“-Interview wenig zufrieden mit den Plänen der neuen ÖVP-FPÖ-Regierung. Ein besonderer Dorn im Auge ist ihm – wenig überraschend – der 12-Stunden-Tag. „Es wird keine Wahlfreiheit der Arbeitnehmer geben“, so Foglar.

Schon jetzt gebe es die Ausnahme, die es erlaube, länger zu arbeiten, so der Gewerkschafts-Chef. Und zwar „24 Wochen zwölf Stunden pro Tag oder 60 Stunden in der Woche“. „Da geht es um etwas anderes, als uns glauben gemacht wird“, meint Foglar. Die „selbst ernannte soziale Heimatpartei“ habe sich von der „Wirtschaft über den Tisch ziehen lassen“. Die gesamte Regelung sei ein „Freibrief für die Arbeitgeber“, sagt Foglar.

Foglar: "Tür des ÖGB ist immer offen"
Der oberste Gewerkschafter betont aber, dass es auch für ihn durchaus positive Punkte im türkis-blauen Programm gibt, etwa die Stärkung der dualen Berufsausbildung oder die Entbürokratisierung. In Sachen Arbeitszeit hofft er jedoch auf weiter Verhandlungen und Gespräche. Die Tür des ÖGB sei immer offen, betont er. Dann müsse man den Gesetzesentwurf der Koalition abwarten und schließlich Maßnahmen überlegen. Welche das sein könnten, will Erich Foglar derzeit nicht sagen. Nur so viel: „Einem guten Kompromiss ist immer Vorrang zu geben.“

Noch ein Antritt? „Alles ist möglich“
Die SPÖ, die Foglar gern weiter in der Regierung gesehen hätte, werde sich „rasch in der Oppositionsrolle profilieren“, ist sich der 62-Jährige sicher. Seine eigene Zukunft will der Gewerkschafts-Präsident erst im kommenden Jahr klären. Im Juni 2018 findet der ÖGB-Kongress statt, „rechtzeitig vorher“ wird feststehen, ob Erich Foglar erneut bei der Wahl antritt oder nicht. „Alles ist möglich“, so Erich Foglar.

Doris Vettermann, Kronen Zeitung

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