Koreakonflikt Erneut nordkoreanischer Soldat nach Südkorea geflohen

Nordkoreanische Soldaten (Hintergrund) schauen über die Grenze nach Südkorea.

(Foto: AP)

Erneut ist einem nordkoreanischen Soldaten die Flucht über die stark bewachte innerkoreanische Grenze nach Südkorea gelungen. Der Soldat sei nach der Flucht durch die demilitarisierte Zone (DMZ) zwischen den beiden Ländern vor südkoreanischen Grenzposten aufgetaucht, teilte ein Sprecher des Verteidigungsministeriums in Seoul mit. Zum Zeitpunkt der Flucht am Morgen herrschte dichter Nebel.

Nordkoreanische Soldaten verfolgten offenbar den Mann, das südkoreanische Militär feuerte daraufhin nach eigenen Angaben etwa 20 Warnschüsse ab. Das vier Kilometer breite Grenzgebiet ist mit Minenfeldern und Stacheldraht abgesichert. Seine Durchquerung ist extrem gefährlich.

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Der Zwischenfall ereignete sich wenige Wochen nach der dramatischen Flucht eines Soldaten aus Nordkorea über den Grenzort Panmunjom. Der Mann, der zunächst auf nordkoreanischer Seite mit einem Militärfahrzeug nach Panmunjom fuhr und dann zu Fuß seine Flucht fortsetzte, wurde dabei von nordkoreanischen Grenzposten angeschossen. Er überlebte schwer verletzt.

Zahlreiche Nordkoreaner flüchten jedes Jahr aus Hunger oder Unzufriedenheit mit der autokratischen Führung aus ihrer weithin abgeschotteten Heimat. Doch die meisten flüchten dabei über die Grenze nach China, oft fallen dabei auch Schüsse von Grenzsoldaten. Über Drittländer gelangen viele später nach Südkorea. Eine Flucht über die innerkoreanische Landesgrenze ist eher selten. Offiziellen Angaben aus Seoul zufolge sind in diesem Jahr vier nordkoreanische Soldaten auf diesem Weg nach Südkorea geflohen.

Auf der Koreanischen Halbinsel sind die Spannungen hoch, seitdem Nordkorea mehr und mehr Waffentests vornimmt. Ende November startete Pjöngjang eine Rakete, die angeblich das US-Festland erreichen kann.

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