Einvernahme von Peter Hochegger im Buwog-Prozess geht weiter

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Der Ex-Lobbyist belastet Walter Meischberger. Heute, Donnerstag, setzt er seine "Lebensbeichte" fort


Wien – Walter Meischberger wurde am Mittwoch durch Peter Hocheggers Teilgeständnis im Buwog-Prozess schwer belastet. Hochegger sagte aus, er habe erstmals von einem Bankberater erfahren, dass ein Teil der Buwog-Provision an Ex-Finanzminister Karl-Heinz Grasser geflossen sei. Der Bankberater der Hypo Investmentbank Liechtenstein habe ihm im Herbst 2005 zur Weiterleitung der Gelder aus Zypern nach Liechtenstein gesagt, dass ein Teil des Geldes an "Herrn Grasser" fließe.

Die Buwog-Provisionsmillionen kamen zuerst zu einer Briefkastenfirma Hocheggers auf Zypern ("Astropolis"), von dort wurden 80 Prozent auf Wunsch Meischbergers nach Liechtenstein weitergeleitet, schilderte Hochegger. Um das abzuwickeln, habe er einen Bankberater in Wien getroffen. Dieser habe ihm einen Zettel gezeigt mit drei Konten – dem Konto Nathalie, das gehöre Meischberger, dem Konto Karin, das gehöre Plech, und dem Konto 400.815, das gehöre "eurem Partner, dem Herrn Grasser", schilderte Hochegger. Er sei dem Bankberater dann ins Wort gefallen und habe gesagt, dieses Gespräch habe es nie gegeben. Der Bankberater habe sehr professionell reagiert und nicht mehr davon gesprochen.

Später, bei einem Besuch auf Ibiza im Jahr 2007, habe ihm Meischberger bei einem Gespräch über die Buwog gesagt, "ohne Karl-Heinz hätten wir das nie geschafft". Meischberger wies die Darstellung Hocheggers zurück: "Der PR-Experte macht hier PR in eigener Sache", so Meischberger.

Früher sei Hochegger "gierig" gewesen, heute sei er "geläutert", spottete Meischberger. Renate Graber berichtet. (red, 21.12.2017)