Di, 19. Dezember 2017
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3,5 Mrd. Jahre alt!

19.12.2017 14:16

Ältester Nachweis für Leben auf der Erde gefunden

US-Forscher haben in jahrelanger Kleinstarbeit nach eigenen Angaben den ältesten Nachweis für Leben auf der Erde erbracht. Wie die Wissenschaftler darlegen, untersuchten sie mit einer eigens dafür entwickelten Methode winzige 3,5 Milliarden Jahre alte Fossilien aus Australien und wiesen darin Mikroben nach. Einige der nachgewiesenen Bakterien sind heute ausgestorben, andere ähneln heutigen Mikroben.

In der Vergangenheit hatten andere Wissenschaftler nach eigenen Angaben bereits Nachweise für Leben auf der Erde vor 3,95 Milliarden Jahren gefunden. Doch anders als bei der nun im US-Fachblatt "Proceedings of the National Academy of Sciences" (PNAS) veröffentlicht Studie wurde, sprachen dafür entweder nur die Form eines Mikrofossils oder nur eine chemische Spur.

"Keine dieser Studien werden als Beweis für Leben betrachtet", versicherte der Hauptautor der nun veröffentlichten Studie, der Geowissenschaftler John Valley von der University of Wisconsin-Madison. Die Untersuchung von ihm und seinen Kollegen offenbare hingegen "den ersten, ältesten Ort, wo wir sowohl die Form als auch den chemischen Fingerabdruck von Leben haben".

Fossilien im Westen Australiens entdeckt
Die elf winzigen Fossilien, von denen einige dünner sind als ein menschliches Haar, wurden 1982 im Bundesstaat Western Australia gefunden. Über die offenbar enthaltenen Mikrobenspuren wurden bereits zwei Studien veröffentlicht - eine 1993 und eine 2002. Kritiker zogen die Befunde aber damals in Zweifel und machten geltend, die für Mikroben gehaltenen Strukturen könnten auch einfach nur Mineralien sein.

Valley (Bild unten) und seine Kollegen investierten daher mehr als zehn Jahre Forschungsarbeit und entwickelten eine Technik, um die Zusammensetzung der Fossilien zu untersuchen, ohne sie zu zerstören. Dazu entwickelten sie die sogenannte Sekundärionen-Massenspektrometrie (SIMS) weiter.

Die Forscher bestimmten den Anteil des Kohlenstoff-Isotops C-12 in den Fossilien und verglichen ihn mit dem C-12-Anteil in dem umgebenden Gestein ohne Fossilien. Die unterschiedlichen Anteile hätten mit der Gestalt der Fossilien übereingestimmt und seien nur mit biologischen Gründen zu erklären, erläuterte Valley den Befund.

Lebewesen war auf Sonnenlicht angewiesen
Er und seine Kollegen vermuten, dass ein Teil der versteinerten Kleinstlebewesen für die Erzeugung von Energie auf das Sonnenlicht angewiesen war. Andere Mikroben aus den Fossilien hätten wohl Methan verwertet, das damals einen großen Teil der Erdatmosphäre ausmachte. "Das war eine gut organisierte Mikroben-Gemeinschaft", sagte Valley.

Die Fossilienfunde mit den relativ weit entwickelten Mikroben geben den Forschern zufolge Hinweise darauf, dass sich Leben auf der Erde schon lange Zeit vorher entwickelte. Er gehe von erstem Leben vor etwa 4,3 Milliarden Jahren aus, erklärte Koautor William Schopf, Paläobiologe an der University of California in Los Angeles.

Dass sich unter den damaligen Bedingungen auf der Erde bereits Leben entwickeln konnte, spricht aus Sicht der Forscher zudem dafür, dass es auch auf anderen Planeten mikrobielle Lebensformen geben könnte.

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19.12.2017 14:16

Ältester Nachweis für Leben auf der Erde gefunden

US-Forscher haben in jahrelanger Kleinstarbeit nach eigenen Angaben den ältesten Nachweis für Leben auf der Erde erbracht. Wie die Wissenschaftler darlegen, untersuchten sie mit einer eigens dafür entwickelten Methode winzige 3,5 Milliarden Jahre alte Fossilien aus Australien und wiesen darin Mikroben nach. Einige der nachgewiesenen Bakterien sind heute ausgestorben, andere ähneln heutigen Mikroben.

In der Vergangenheit hatten andere Wissenschaftler nach eigenen Angaben bereits Nachweise für Leben auf der Erde vor 3,95 Milliarden Jahren gefunden. Doch anders als bei der nun im US-Fachblatt "Proceedings of the National Academy of Sciences" (PNAS) veröffentlicht Studie wurde, sprachen dafür entweder nur die Form eines Mikrofossils oder nur eine chemische Spur.

"Keine dieser Studien werden als Beweis für Leben betrachtet", versicherte der Hauptautor der nun veröffentlichten Studie, der Geowissenschaftler John Valley von der University of Wisconsin-Madison. Die Untersuchung von ihm und seinen Kollegen offenbare hingegen "den ersten, ältesten Ort, wo wir sowohl die Form als auch den chemischen Fingerabdruck von Leben haben".

Fossilien im Westen Australiens entdeckt
Die elf winzigen Fossilien, von denen einige dünner sind als ein menschliches Haar, wurden 1982 im Bundesstaat Western Australia gefunden. Über die offenbar enthaltenen Mikrobenspuren wurden bereits zwei Studien veröffentlicht - eine 1993 und eine 2002. Kritiker zogen die Befunde aber damals in Zweifel und machten geltend, die für Mikroben gehaltenen Strukturen könnten auch einfach nur Mineralien sein.

Valley (Bild unten) und seine Kollegen investierten daher mehr als zehn Jahre Forschungsarbeit und entwickelten eine Technik, um die Zusammensetzung der Fossilien zu untersuchen, ohne sie zu zerstören. Dazu entwickelten sie die sogenannte Sekundärionen-Massenspektrometrie (SIMS) weiter.

Die Forscher bestimmten den Anteil des Kohlenstoff-Isotops C-12 in den Fossilien und verglichen ihn mit dem C-12-Anteil in dem umgebenden Gestein ohne Fossilien. Die unterschiedlichen Anteile hätten mit der Gestalt der Fossilien übereingestimmt und seien nur mit biologischen Gründen zu erklären, erläuterte Valley den Befund.

Lebewesen war auf Sonnenlicht angewiesen
Er und seine Kollegen vermuten, dass ein Teil der versteinerten Kleinstlebewesen für die Erzeugung von Energie auf das Sonnenlicht angewiesen war. Andere Mikroben aus den Fossilien hätten wohl Methan verwertet, das damals einen großen Teil der Erdatmosphäre ausmachte. "Das war eine gut organisierte Mikroben-Gemeinschaft", sagte Valley.

Die Fossilienfunde mit den relativ weit entwickelten Mikroben geben den Forschern zufolge Hinweise darauf, dass sich Leben auf der Erde schon lange Zeit vorher entwickelte. Er gehe von erstem Leben vor etwa 4,3 Milliarden Jahren aus, erklärte Koautor William Schopf, Paläobiologe an der University of California in Los Angeles.

Dass sich unter den damaligen Bedingungen auf der Erde bereits Leben entwickeln konnte, spricht aus Sicht der Forscher zudem dafür, dass es auch auf anderen Planeten mikrobielle Lebensformen geben könnte.

US-Forscher haben in jahrelanger Kleinstarbeit nach eigenen Angaben den ältesten Nachweis für Leben auf der Erde erbracht. Wie die Wissenschaftler darlegen, untersuchten sie mit einer eigens dafür entwickelten Methode winzige 3,5 Milliarden Jahre alte Fossilien aus Australien und wiesen darin Mikroben nach. Einige der nachgewiesenen Bakterien sind heute ausgestorben, andere ähneln heutigen Mikroben.

In der Vergangenheit hatten andere Wissenschaftler nach eigenen Angaben bereits Nachweise für Leben auf der Erde vor 3,95 Milliarden Jahren gefunden. Doch anders als bei der nun im US-Fachblatt "Proceedings of the National Academy of Sciences" (PNAS) veröffentlicht Studie wurde, sprachen dafür entweder nur die Form eines Mikrofossils oder nur eine chemische Spur.

"Keine dieser Studien werden als Beweis für Leben betrachtet", versicherte der Hauptautor der nun veröffentlichten Studie, der Geowissenschaftler John Valley von der University of Wisconsin-Madison. Die Untersuchung von ihm und seinen Kollegen offenbare hingegen "den ersten, ältesten Ort, wo wir sowohl die Form als auch den chemischen Fingerabdruck von Leben haben".

Fossilien im Westen Australiens entdeckt
Die elf winzigen Fossilien, von denen einige dünner sind als ein menschliches Haar, wurden 1982 im Bundesstaat Western Australia gefunden. Über die offenbar enthaltenen Mikrobenspuren wurden bereits zwei Studien veröffentlicht - eine 1993 und eine 2002. Kritiker zogen die Befunde aber damals in Zweifel und machten geltend, die für Mikroben gehaltenen Strukturen könnten auch einfach nur Mineralien sein.

Valley (Bild unten) und seine Kollegen investierten daher mehr als zehn Jahre Forschungsarbeit und entwickelten eine Technik, um die Zusammensetzung der Fossilien zu untersuchen, ohne sie zu zerstören. Dazu entwickelten sie die sogenannte Sekundärionen-Massenspektrometrie (SIMS) weiter.

Die Forscher bestimmten den Anteil des Kohlenstoff-Isotops C-12 in den Fossilien und verglichen ihn mit dem C-12-Anteil in dem umgebenden Gestein ohne Fossilien. Die unterschiedlichen Anteile hätten mit der Gestalt der Fossilien übereingestimmt und seien nur mit biologischen Gründen zu erklären, erläuterte Valley den Befund.

Lebewesen war auf Sonnenlicht angewiesen
Er und seine Kollegen vermuten, dass ein Teil der versteinerten Kleinstlebewesen für die Erzeugung von Energie auf das Sonnenlicht angewiesen war. Andere Mikroben aus den Fossilien hätten wohl Methan verwertet, das damals einen großen Teil der Erdatmosphäre ausmachte. "Das war eine gut organisierte Mikroben-Gemeinschaft", sagte Valley.

Die Fossilienfunde mit den relativ weit entwickelten Mikroben geben den Forschern zufolge Hinweise darauf, dass sich Leben auf der Erde schon lange Zeit vorher entwickelte. Er gehe von erstem Leben vor etwa 4,3 Milliarden Jahren aus, erklärte Koautor William Schopf, Paläobiologe an der University of California in Los Angeles.

Dass sich unter den damaligen Bedingungen auf der Erde bereits Leben entwickeln konnte, spricht aus Sicht der Forscher zudem dafür, dass es auch auf anderen Planeten mikrobielle Lebensformen geben könnte.

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