Mo, 18. Dezember 2017
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krone.at im Getümmel

18.12.2017 19:11

So chaotisch wurde die neue Regierung "begrüßt"

Mit Widerstand haben Neo-Bundeskanzler Sebastian Kurz und sein Vize Heinz-Christian Strache gerechnet - und diesen haben sie am Tag ihrer Angelobung auch gleich zu spüren bekommen: Rund 5500 Demonstranten machten am Montag lautstark ihren Unmut über die neue Regierung kund. Es wurde aber nicht nur gebrüllt und gestoßen, teils gewalttätige Ausschreitungen, Rauch und Feuer machten es den 1500 Polizisten nicht ganz leicht, die Menge in Schach zu halten.

"Habts eh alle ein Pfeiferl? Wenn nicht, es sind genug da!" Um 8.30 Uhr stellen sich am Wiener Heldenplatz erste Grüppchen an Demonstranten auf. Mit fader Stimme versucht eine junge Frau, ihre Leute zu organisieren.

"Denen zeigen wir, was wir von ihnen halten"
400 Meter Luftlinie entfernt, also in der Hofburg und im Kanzleramt, trifft die neue Bundesregierung erstmals zusammen. Und dagegen wird natürlich protestiert. Gegen den angeblichen Sozialabbau, gegen das künftig viel schärfere Vorgehen im Asylwesen. Hauptsache an diesem Tag ist, dagegen zu sein. Die Organisatoren verteilen Schilder - und sie sagen: "Denen zeigen wir, was wir von ihnen halten." Gemeint sind die türkisen und blauen Politiker …

1500 Polizisten sind extra für den Machtwechsel an der Spitze Österreichs abgestellt, sie kommen aus allen Bundesländern, tragen Helme und Schutzschilder. Und sie haben einen gemeinsamen Auftrag: Es darf kein einziger Demonstrant einem Politiker zu nahe kommen.

Rauchschwaden über dem Heldenplatz
Es ist lange ruhig, die Polizei hat alles im Griff - bis es um 10.30 Uhr plötzlich kracht. Am beschaulich ruhigen Ballhausplatz bricht Unruhe aus. Polizeimannschaften fahren in Bussen auf - mit Blaulicht und Folgetonhorn. Aus 400 Metern Entfernung ist zu sehen, dass Rauchschwaden über dem Heldenplatz aufziehen. Es ist gespenstisch.

Schauplatzwechsel zum Ort des Geschehens: Polizisten springen über Absperrgitter, Beamte der Einheit Lentos drängen zu wilde Demonstranten zurück. Es werden bengalische Feuer gezündet und es tönt laut: "Wir sind hier, wir sind laut, weil man uns die Zukunft raubt!" Und der Knall? "Harmlos", sagt die Polizei später: "Das war nur eine Rauchbombe …"

Kurz: "Legitim, dass man seine Meinung äußert"
Insgesamt marschieren am Tag der Angelobung 5500 Gegner auf. Die meisten friedlich, nur da und dort muss die Polizei eingreifen. Es gibt drei Festnahmen - und ein Verkehrschaos, für das es wenig Verständnis gibt. Zwischenfälle, als die Regierung in die Hofburg schreitet, bleiben aus. Die Meinung von Kanzler Kurz dazu: "Es ist legitim, dass man seine Meinung äußert."

Robert Loy und Alexandra Halouska, Kronen Zeitung

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18.12.2017 19:11

So chaotisch wurde die neue Regierung "begrüßt"

Mit Widerstand haben Neo-Bundeskanzler Sebastian Kurz und sein Vize Heinz-Christian Strache gerechnet - und diesen haben sie am Tag ihrer Angelobung auch gleich zu spüren bekommen: Rund 5500 Demonstranten machten am Montag lautstark ihren Unmut über die neue Regierung kund. Es wurde aber nicht nur gebrüllt und gestoßen, teils gewalttätige Ausschreitungen, Rauch und Feuer machten es den 1500 Polizisten nicht ganz leicht, die Menge in Schach zu halten.

"Habts eh alle ein Pfeiferl? Wenn nicht, es sind genug da!" Um 8.30 Uhr stellen sich am Wiener Heldenplatz erste Grüppchen an Demonstranten auf. Mit fader Stimme versucht eine junge Frau, ihre Leute zu organisieren.

"Denen zeigen wir, was wir von ihnen halten"
400 Meter Luftlinie entfernt, also in der Hofburg und im Kanzleramt, trifft die neue Bundesregierung erstmals zusammen. Und dagegen wird natürlich protestiert. Gegen den angeblichen Sozialabbau, gegen das künftig viel schärfere Vorgehen im Asylwesen. Hauptsache an diesem Tag ist, dagegen zu sein. Die Organisatoren verteilen Schilder - und sie sagen: "Denen zeigen wir, was wir von ihnen halten." Gemeint sind die türkisen und blauen Politiker …

1500 Polizisten sind extra für den Machtwechsel an der Spitze Österreichs abgestellt, sie kommen aus allen Bundesländern, tragen Helme und Schutzschilder. Und sie haben einen gemeinsamen Auftrag: Es darf kein einziger Demonstrant einem Politiker zu nahe kommen.

Rauchschwaden über dem Heldenplatz
Es ist lange ruhig, die Polizei hat alles im Griff - bis es um 10.30 Uhr plötzlich kracht. Am beschaulich ruhigen Ballhausplatz bricht Unruhe aus. Polizeimannschaften fahren in Bussen auf - mit Blaulicht und Folgetonhorn. Aus 400 Metern Entfernung ist zu sehen, dass Rauchschwaden über dem Heldenplatz aufziehen. Es ist gespenstisch.

Schauplatzwechsel zum Ort des Geschehens: Polizisten springen über Absperrgitter, Beamte der Einheit Lentos drängen zu wilde Demonstranten zurück. Es werden bengalische Feuer gezündet und es tönt laut: "Wir sind hier, wir sind laut, weil man uns die Zukunft raubt!" Und der Knall? "Harmlos", sagt die Polizei später: "Das war nur eine Rauchbombe …"

Kurz: "Legitim, dass man seine Meinung äußert"
Insgesamt marschieren am Tag der Angelobung 5500 Gegner auf. Die meisten friedlich, nur da und dort muss die Polizei eingreifen. Es gibt drei Festnahmen - und ein Verkehrschaos, für das es wenig Verständnis gibt. Zwischenfälle, als die Regierung in die Hofburg schreitet, bleiben aus. Die Meinung von Kanzler Kurz dazu: "Es ist legitim, dass man seine Meinung äußert."

Robert Loy und Alexandra Halouska, Kronen Zeitung

Mit Widerstand haben Neo-Bundeskanzler Sebastian Kurz und sein Vize Heinz-Christian Strache gerechnet - und diesen haben sie am Tag ihrer Angelobung auch gleich zu spüren bekommen: Rund 5500 Demonstranten machten am Montag lautstark ihren Unmut über die neue Regierung kund. Es wurde aber nicht nur gebrüllt und gestoßen, teils gewalttätige Ausschreitungen, Rauch und Feuer machten es den 1500 Polizisten nicht ganz leicht, die Menge in Schach zu halten.

"Habts eh alle ein Pfeiferl? Wenn nicht, es sind genug da!" Um 8.30 Uhr stellen sich am Wiener Heldenplatz erste Grüppchen an Demonstranten auf. Mit fader Stimme versucht eine junge Frau, ihre Leute zu organisieren.

"Denen zeigen wir, was wir von ihnen halten"
400 Meter Luftlinie entfernt, also in der Hofburg und im Kanzleramt, trifft die neue Bundesregierung erstmals zusammen. Und dagegen wird natürlich protestiert. Gegen den angeblichen Sozialabbau, gegen das künftig viel schärfere Vorgehen im Asylwesen. Hauptsache an diesem Tag ist, dagegen zu sein. Die Organisatoren verteilen Schilder - und sie sagen: "Denen zeigen wir, was wir von ihnen halten." Gemeint sind die türkisen und blauen Politiker …

1500 Polizisten sind extra für den Machtwechsel an der Spitze Österreichs abgestellt, sie kommen aus allen Bundesländern, tragen Helme und Schutzschilder. Und sie haben einen gemeinsamen Auftrag: Es darf kein einziger Demonstrant einem Politiker zu nahe kommen.

Rauchschwaden über dem Heldenplatz
Es ist lange ruhig, die Polizei hat alles im Griff - bis es um 10.30 Uhr plötzlich kracht. Am beschaulich ruhigen Ballhausplatz bricht Unruhe aus. Polizeimannschaften fahren in Bussen auf - mit Blaulicht und Folgetonhorn. Aus 400 Metern Entfernung ist zu sehen, dass Rauchschwaden über dem Heldenplatz aufziehen. Es ist gespenstisch.

Schauplatzwechsel zum Ort des Geschehens: Polizisten springen über Absperrgitter, Beamte der Einheit Lentos drängen zu wilde Demonstranten zurück. Es werden bengalische Feuer gezündet und es tönt laut: "Wir sind hier, wir sind laut, weil man uns die Zukunft raubt!" Und der Knall? "Harmlos", sagt die Polizei später: "Das war nur eine Rauchbombe …"

Kurz: "Legitim, dass man seine Meinung äußert"
Insgesamt marschieren am Tag der Angelobung 5500 Gegner auf. Die meisten friedlich, nur da und dort muss die Polizei eingreifen. Es gibt drei Festnahmen - und ein Verkehrschaos, für das es wenig Verständnis gibt. Zwischenfälle, als die Regierung in die Hofburg schreitet, bleiben aus. Die Meinung von Kanzler Kurz dazu: "Es ist legitim, dass man seine Meinung äußert."

Robert Loy und Alexandra Halouska, Kronen Zeitung

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