Enge Partie in der Südstadt erst nach Elfer in der Nachspielzeit endgültig entschieden
Maria Enzersdorf – Der FC Admira beendet das Jahr 2017 als Tabellenvierter der Fußball-Bundesliga. Die Südstädter setzten sich am Samstag im Spiel der 20. Runde vor 1.400 Zuschauern in der BSFZ-Arena gegen den SCR Altach mit 3:1 (0:0) durch und sind damit voll auf Kurs in Richtung Europacup-Platz. Die sechstplatzierten Vorarlberger konnten im letzten Spiel vor der Winterpause um sechs Punkte distanziert werden.
Wilhelm Vorsager (54.) bei seinem Bundesliga-Debüt, Marin Jakolis (68.) nach grobem Netzer-Schnitzer und Markus Lackner (92./Elfmeter) machten den Heimsieg der Admiraner perfekt. Sie sind damit unter Trainer Ernst Baumeister auch nach der siebenten Partie vor eigenem Publikum unbesiegt. Dabei gab es gleich fünf Erfolge. Den Altachern, die zuvor drei von vier Partien gewonnen hatten, gelang durch Christian Gebauer (79.) nur Ergebniskosmetik. Zwischen den beiden Teams liegt in der Tabelle noch der LASK, der zwei Zähler mehr als Altach gesammelt hat.
Personelle Notlage
Die Admiraner gingen stark ersatzgeschwächt in die Partie, mussten erstmals diese Saison den gesperrten Rechtsverteidiger Stephan Zwierschitz vorgeben und zudem in der Offensive auf die Verletzten Christoph Knasmüllner, Dominik Starkl und Daniel Toth verzichten. Trotzdem hatten die Niederösterreicher in einer chancenarmen ersten Hälfte Vorteile. Sasa Kalajdzic (12.) scheiterte wie Philipp Posch (18.) an Altach-Tormann Martin Kobras. Die Vorarlberger kamen ebenfalls vor dem Seitenwechsel zweimal einem Torerfolg nahe. Adrian Grbic tauchte alleine vor Andreas Leitner auf, rollte dem Admira-Goalie den Ball aber in die Hände (25.). Zudem fehlte bei einem Gebauer-Volley (38.) nicht viel.
Nach der Pause hatten die Admiraner ein deutliches Chancenplus. Ein Vorsager-Abschluss wurde zur Ecke abgewehrt, nach dem folgenden Corner konnte ein Altacher bei einem Wostry-Kopfball auf der Linie klären (51.). Die Führung war aber nur kurz aufgehoben. Nach einer Grozurek-Ecke beförderte Vorsager den Ball aus etwas mehr als zehn Metern mit einem Volley über die Linie (54.), krönte damit sein starkes Debüt.
Altach macht sich zweites Goal quasi selber
Das 2:0 (68.) resultierte aus einem Beinahe-Eigentor nach einem Missverständnis zwischen Philipp Netzer und Kobras. Eine Netzer-Kopfball-Rückgabe ging am herauseilenden Altach-Schlussmann vorbei und Jakolis drückte den Ball, der auch selbst die Linie überschritten hätte, über die Linie. Fabio Strauss hätte per Kopf das 3:0 nachlegen müssen, verfehlte aber das Tor (73.).
Deshalb konnte Altach noch einmal für eine spannende Schlussphase sorgen. Gebauer ließ Ebner im 1:1-Laufduell stehen und traf ins lange Eck (79.). Mehr war aber für die Gäste nicht mehr drinnen. Lackner machte mit einem verwandelten Elfmeter nach Foul von Valentino Müller an Jakolis endgültig den Sack zu. Müller sah dafür die Ampelkarte. (APA, 16.12. 2017)
Bundesliga (20. Runde):
FC Admira – SCR Altach 3:1 (0:0). Maria Enzersdorf, BSFZ-Arena, 1.400, SR Weinberger.
Tore: 1:0 (54.) Vorsager, 2:0 (68.) Jakolis, 2:1 (79.) Gebauer, 3:1 (92.) Lackner (Elfmeter)
Admira: Leitner – P. Posch, Wostry, Strauss, Ebner – Sax (81. Schmidt), Vorsager (71. Maier), Lackner, Grozurek – Jakolis, Kalajdzic (86. Petlach)
Altach: Kobras – Lienhart, Zwischenbrugger, Netzer, Honsak – Salomon, Müller – Gebauer, S. Nutz (61. Dobras), Ngwat-Mahop (71. Tekpetey) – Grbic (60. Aigner)
Gelb-Rote-Karte: Müller (91./Foul)
Gelbe Karten: Ebner, Sax bzw. Dobras
Stimmen:
Ernst Baumeister (Admira-Trainer): "Wir waren 80 Minuten die bessere Mannschaft, nach dem 2:0 aber etwas zu sorglos, vielleicht auch durch die junge Mannschaft. Nach dem Anschlusstor haben wir gewackelt, da wäre eventuell auch das 2:2 möglich gewesen, was aber nicht verdient gewesen wäre. Mit dem Spiel an und für sich war ich zufrieden."
Klaus Schmidt (Altach-Trainer): "Die Admira war vor allem in der ersten Hälfte feldüberlegen, aber trotzdem hätten wir mit unseren zwei klaren Chancen in Führung gehen können. Wir wollten der Admira von Beginn an die Schneid abkaufen, das war aber eher umgekehrt der Fall. Es ist nicht positiv mit einer Niederlage in die Winterpause zu gehen, insgesamt bin ich mit der Herbstsaison aber zufrieden."