Jeder Vierte arbeitet unter seinem Niveau

Bored or incompetent businesswoman at work
Foto: Getty Images/iStockphoto/AntonioGuillem/iStockphoto Vor allem Frauen fühlen sich falsch eingestuft

Je höher der formale Bildungsabschluss, desto eher entspricht der Job der fachlichen Spezifikation. Wer weniger gut ausgebildet ist, ist häufiger unter seinem Bildungsniveau eingestuft – und auch unterbezahlt.

Ein Maturazeugnis ist heutzutage kein Garant für einen adäquaten Job mehr, sondern lediglich ein Meilenstein auf dem Weg zu einer fachlichen Spezialisierung. "Das Mindeste ist Bachelor oder eine berufsspezifische Ausbildung wie die Lehre", sagt Statistik-Austria-Chef Konrad Pesendorfer.

Bei einem Viertel der 15- bis 34-Jährigen entspricht der aktuelle Job überhaupt nicht oder kaum ihren Bildungsabschlüssen. Das trifft bei Frauen wie Männer gleichermaßen zu. Junge Arbeitnehmer fühlen sich nicht richtig eingestuft und damit auch unterbezahlt, so das Ergebnis der Arbeitskräfteerhebung der Statistik Austria. Inwiefern die erworbenen Qualifikationen am Arbeitsmarkt umgesetzt werden können, ist von vielen Faktoren abhängig und wird für Erwerbseinsteiger und junge Erwachsene über ihre Bildungs- und Berufswahl, aber auch über das Vorhandensein von sozialen Netzwerken, die beim Berufseinstieg behilflich sein können, bestimmt.

Generell gilt: Je höher der formale Bildungsabschluss, desto eher entspricht der Job auch der eigenen Ausbildung. Die niedrigste Übereinstimmung findet sich mit 69 Prozent bei jungen Erwachsenen mit höchstens Pflichtschulabschluss, die höchste mit 85 Prozent bei jenen mit Universitätsabschluss. Bei Absolventen einer Lehre beträgt die Übereinstimmung des aktuellen Jobs mit dem Bildungsabschluss rund 77 Prozent. Was wenig überrascht, ist, dass junge Erwerbstätige mit Migrationshintergrund besonders häufig nicht qualifikationsadäquat beschäftigt werden.

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