BUWOG-Inserate spielen auf Grasser-Prozess an: "Wo war mei Leistung?"

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Foto: Screenshot

"Bitte verurteilen Sie uns nicht": Die einst von Karl-Heinz Grasser verkaufte Immobilienfirma wirbt mit ironischen Sujets - wohl, um sich vom Grasser-Prozess zu distanzieren.

"Wo war mei Leistung?"

Vermutlich gibt es keinen Satz, der den Buwog-Skandal so anschaulich beschreibt wie dieser. Walter Meischberger, Freund und Trauzeuge Karl-Heinz Grassers, soll das gefragt haben, als es um seine Leistungsabrechnungen ging - er konnte sich offenbar nicht daran erinnern, was er für mehrere Hunderttausend Euro an Beraterprovision im Zuge des Immobiliendeals überhaupt gemacht haben soll.

"Unser wichtigster Prozess"

Dass nun ausgerechnet die BUWOG - also jene Immobiliengesellschaft, die Ex-Finanzminister Grasser damals verkauft haben soll und wofür er sich nun vor Gericht verantworten muss -, mit genau diesem Satz wirbt, ist freilich ein kluger Marketing-Gag. "Bitte verurteilen Sie uns nicht, wir bauen hier nur", heißt es da etwa in großflächigen Schaltungen in Tageszeitungen - oder: "Unser wichtigster Prozess: Projektentwicklung." Das wirkt wie der Versuch, sich ironisch vom Geschehen im Gericht zu distanzieren.

Auf Twitter machen die Sujets jedenfalls die Runde; Andreas Schieder, derzeit geschäftsführender SP-Klubobmann, mutmaßt: "Da dürfte wer einen Clown gefrühstückt haben...". Bei der BUWOG blieb eine Anfrage des KURIER, warum man sich genau für diese Sujets entschieden hat, bisher unbeantwortet.

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