Di, 12. Dezember 2017
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"Nicht so das Wahre"

12.12.2017 05:58

Das ist Wien: Terrorpoller jetzt nur am Wochenende

Wien ist einfach anders - und das zeigt sich derzeit auch beim Thema Sicherheit rund um Wiens Einkaufsstraßen in der Weihnachtszeit. So zieren auf der Shopping-Meile der Mariahilfer Straße, etwa auf Höhe der Stumpergasse, eher recht zierlich wirkende, weil nicht allzu große Betonpoller das Straßenbild - doch nicht etwa 24 Stunden lang an sieben Tagen der Woche, sondern lediglich am Wochenende! krone.at fragte die Passanten, was sie davon halten (Video oben).

Das Thema Poller hatte in Wien in der Vergangenheit bereits für allerlei Kopfschütteln gesorgt - etwa die geplante Sicherheitsvorkehrung vor dem Bundeskanzleramt am Ballhausplatz. Eine 67 Meter lange Mauer hätte dort vor Anschlägen schützen sollen. Der Bau wurde aufgrund heftiger Kritik schließlich gestoppt, stattdessen wurden versenkbare Poller errichtet - Kosten: rund 615.000 Euro.

Elf Menschen auf Berliner Weihnachtsmarkt in Tod gerissen
Doch gerade in der Vorweihnachtszeit wurden - nicht zuletzt aufgrund des Anschlags auf den Berliner Weihnachtsmarkt im Vorjahr, bei dem der Attentäter Anis Amri mit einem gekaperten Lkw über den Platz vor der Gedächtniskirche gerast war und elf Besucher in den Tod gerissen hatte - die Sicherheitsvorkehrungen rund um die Wiener Adventmärkte verstärkt. So patrouillieren etwa Polizisten in Uniform sowie in Zivil über die Plätze, zudem sollen Poller und Container gegen mögliche Terrorattacken mit Schwerfahrzeugen schützen.

Doch wie bereits eingangs erwähnt: Wien ist anders. Und deshalb gibt es auf der Mariahilfer Straße eine ganz besondere Poller-Lösung in der Vorweihnachtszeit - und zwar nur für das Wochenende, bzw. ganz präzise gesagt, für den Einkaufssamstag.

Betonklötze in zwei Reihen
"Die Betonpoller werden jeweils am Samstag vor 9 Uhr auf den Zufahrtsstraßen der Mariahilfer Straße aufgestellt", erklärte Polizeisprecherin Irina Steirer gegenüber krone.at. Sie dienen vor allem dazu, Fahrzeuglenker an der Einfahrt in die Shopping-Meile an den Einkaufssamstagen zu hindern, da dies an diesen Tagen verboten ist. "Nach Geschäftsschluss werden die Betonblöcke wieder weggeräumt", berichtete sie. Aufgestellt werden die Poller in zwei Reihen, "um so eine Durchfahrt von Fahrzeugen zu verhindern", so Steirer.

Diese Maßnahme diene aber lediglich als provisorische Lösung, betonte die Sprecherin. So werde derzeit ein Sicherheitskonzept erarbeitet, das bis zum Frühjahr 2018 die Installation von teils auch versenkbaren Pollern an allen Einkaufsstraßen der Bundeshauptstadt vorsieht.

"Es kann genauso gut unter der Woche was passieren"
Und was sagen die Wiener Passanten zu den Teilzeitpollern auf der Mariahilfer Straße? krone.at hat vor Ort nachgefragt. So erklärt eine Dame: "Wenn sie nur am Wochenende stehen, ist das auch nicht so das Wahre, weil es kann genauso gut unter der Woche was passieren. Aber eine richtige Lösung habe ich auch nicht." "Naja, ich glaub', zum Teil bringt es was, aber es verunsichert auch genauso", gibt ein weiterer Befragter zu bedenken. So glaube er, dass durch solche Maßnahmen für die Bewohner der Terror stets präsent bleibt. "Und ich weiß nicht, ob das langfristig gesehen auch gesund ist für die Menschen."

"Diese Poller sind sicher nicht schlecht", meinte eine weitere Frau gegenüber krone.at. "Angst hab' ich keine, in die Stadt zu gehen. Ich gehe frei wie immer, also Militär brauch' ich sicher keines da", betonte sie. Ähnlich sieht das auch ein Passant: "Es wird keiner wissen, ob es sinnvoll ist oder nicht. Dass weiß man erst, wenn was passiert ist. Aber ja, es ist sicher eine gewisse Beruhigung."

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12.12.2017 05:58

Das ist Wien: Terrorpoller jetzt nur am Wochenende

Wien ist einfach anders - und das zeigt sich derzeit auch beim Thema Sicherheit rund um Wiens Einkaufsstraßen in der Weihnachtszeit. So zieren auf der Shopping-Meile der Mariahilfer Straße, etwa auf Höhe der Stumpergasse, eher recht zierlich wirkende, weil nicht allzu große Betonpoller das Straßenbild - doch nicht etwa 24 Stunden lang an sieben Tagen der Woche, sondern lediglich am Wochenende! krone.at fragte die Passanten, was sie davon halten (Video oben).

Das Thema Poller hatte in Wien in der Vergangenheit bereits für allerlei Kopfschütteln gesorgt - etwa die geplante Sicherheitsvorkehrung vor dem Bundeskanzleramt am Ballhausplatz. Eine 67 Meter lange Mauer hätte dort vor Anschlägen schützen sollen. Der Bau wurde aufgrund heftiger Kritik schließlich gestoppt, stattdessen wurden versenkbare Poller errichtet - Kosten: rund 615.000 Euro.

Elf Menschen auf Berliner Weihnachtsmarkt in Tod gerissen
Doch gerade in der Vorweihnachtszeit wurden - nicht zuletzt aufgrund des Anschlags auf den Berliner Weihnachtsmarkt im Vorjahr, bei dem der Attentäter Anis Amri mit einem gekaperten Lkw über den Platz vor der Gedächtniskirche gerast war und elf Besucher in den Tod gerissen hatte - die Sicherheitsvorkehrungen rund um die Wiener Adventmärkte verstärkt. So patrouillieren etwa Polizisten in Uniform sowie in Zivil über die Plätze, zudem sollen Poller und Container gegen mögliche Terrorattacken mit Schwerfahrzeugen schützen.

Doch wie bereits eingangs erwähnt: Wien ist anders. Und deshalb gibt es auf der Mariahilfer Straße eine ganz besondere Poller-Lösung in der Vorweihnachtszeit - und zwar nur für das Wochenende, bzw. ganz präzise gesagt, für den Einkaufssamstag.

Betonklötze in zwei Reihen
"Die Betonpoller werden jeweils am Samstag vor 9 Uhr auf den Zufahrtsstraßen der Mariahilfer Straße aufgestellt", erklärte Polizeisprecherin Irina Steirer gegenüber krone.at. Sie dienen vor allem dazu, Fahrzeuglenker an der Einfahrt in die Shopping-Meile an den Einkaufssamstagen zu hindern, da dies an diesen Tagen verboten ist. "Nach Geschäftsschluss werden die Betonblöcke wieder weggeräumt", berichtete sie. Aufgestellt werden die Poller in zwei Reihen, "um so eine Durchfahrt von Fahrzeugen zu verhindern", so Steirer.

Diese Maßnahme diene aber lediglich als provisorische Lösung, betonte die Sprecherin. So werde derzeit ein Sicherheitskonzept erarbeitet, das bis zum Frühjahr 2018 die Installation von teils auch versenkbaren Pollern an allen Einkaufsstraßen der Bundeshauptstadt vorsieht.

"Es kann genauso gut unter der Woche was passieren"
Und was sagen die Wiener Passanten zu den Teilzeitpollern auf der Mariahilfer Straße? krone.at hat vor Ort nachgefragt. So erklärt eine Dame: "Wenn sie nur am Wochenende stehen, ist das auch nicht so das Wahre, weil es kann genauso gut unter der Woche was passieren. Aber eine richtige Lösung habe ich auch nicht." "Naja, ich glaub', zum Teil bringt es was, aber es verunsichert auch genauso", gibt ein weiterer Befragter zu bedenken. So glaube er, dass durch solche Maßnahmen für die Bewohner der Terror stets präsent bleibt. "Und ich weiß nicht, ob das langfristig gesehen auch gesund ist für die Menschen."

"Diese Poller sind sicher nicht schlecht", meinte eine weitere Frau gegenüber krone.at. "Angst hab' ich keine, in die Stadt zu gehen. Ich gehe frei wie immer, also Militär brauch' ich sicher keines da", betonte sie. Ähnlich sieht das auch ein Passant: "Es wird keiner wissen, ob es sinnvoll ist oder nicht. Dass weiß man erst, wenn was passiert ist. Aber ja, es ist sicher eine gewisse Beruhigung."

Wien ist einfach anders - und das zeigt sich derzeit auch beim Thema Sicherheit rund um Wiens Einkaufsstraßen in der Weihnachtszeit. So zieren auf der Shopping-Meile der Mariahilfer Straße, etwa auf Höhe der Stumpergasse, eher recht zierlich wirkende, weil nicht allzu große Betonpoller das Straßenbild - doch nicht etwa 24 Stunden lang an sieben Tagen der Woche, sondern lediglich am Wochenende! krone.at fragte die Passanten, was sie davon halten (Video oben).

Das Thema Poller hatte in Wien in der Vergangenheit bereits für allerlei Kopfschütteln gesorgt - etwa die geplante Sicherheitsvorkehrung vor dem Bundeskanzleramt am Ballhausplatz. Eine 67 Meter lange Mauer hätte dort vor Anschlägen schützen sollen. Der Bau wurde aufgrund heftiger Kritik schließlich gestoppt, stattdessen wurden versenkbare Poller errichtet - Kosten: rund 615.000 Euro.

Elf Menschen auf Berliner Weihnachtsmarkt in Tod gerissen
Doch gerade in der Vorweihnachtszeit wurden - nicht zuletzt aufgrund des Anschlags auf den Berliner Weihnachtsmarkt im Vorjahr, bei dem der Attentäter Anis Amri mit einem gekaperten Lkw über den Platz vor der Gedächtniskirche gerast war und elf Besucher in den Tod gerissen hatte - die Sicherheitsvorkehrungen rund um die Wiener Adventmärkte verstärkt. So patrouillieren etwa Polizisten in Uniform sowie in Zivil über die Plätze, zudem sollen Poller und Container gegen mögliche Terrorattacken mit Schwerfahrzeugen schützen.

Doch wie bereits eingangs erwähnt: Wien ist anders. Und deshalb gibt es auf der Mariahilfer Straße eine ganz besondere Poller-Lösung in der Vorweihnachtszeit - und zwar nur für das Wochenende, bzw. ganz präzise gesagt, für den Einkaufssamstag.

Betonklötze in zwei Reihen
"Die Betonpoller werden jeweils am Samstag vor 9 Uhr auf den Zufahrtsstraßen der Mariahilfer Straße aufgestellt", erklärte Polizeisprecherin Irina Steirer gegenüber krone.at. Sie dienen vor allem dazu, Fahrzeuglenker an der Einfahrt in die Shopping-Meile an den Einkaufssamstagen zu hindern, da dies an diesen Tagen verboten ist. "Nach Geschäftsschluss werden die Betonblöcke wieder weggeräumt", berichtete sie. Aufgestellt werden die Poller in zwei Reihen, "um so eine Durchfahrt von Fahrzeugen zu verhindern", so Steirer.

Diese Maßnahme diene aber lediglich als provisorische Lösung, betonte die Sprecherin. So werde derzeit ein Sicherheitskonzept erarbeitet, das bis zum Frühjahr 2018 die Installation von teils auch versenkbaren Pollern an allen Einkaufsstraßen der Bundeshauptstadt vorsieht.

"Es kann genauso gut unter der Woche was passieren"
Und was sagen die Wiener Passanten zu den Teilzeitpollern auf der Mariahilfer Straße? krone.at hat vor Ort nachgefragt. So erklärt eine Dame: "Wenn sie nur am Wochenende stehen, ist das auch nicht so das Wahre, weil es kann genauso gut unter der Woche was passieren. Aber eine richtige Lösung habe ich auch nicht." "Naja, ich glaub', zum Teil bringt es was, aber es verunsichert auch genauso", gibt ein weiterer Befragter zu bedenken. So glaube er, dass durch solche Maßnahmen für die Bewohner der Terror stets präsent bleibt. "Und ich weiß nicht, ob das langfristig gesehen auch gesund ist für die Menschen."

"Diese Poller sind sicher nicht schlecht", meinte eine weitere Frau gegenüber krone.at. "Angst hab' ich keine, in die Stadt zu gehen. Ich gehe frei wie immer, also Militär brauch' ich sicher keines da", betonte sie. Ähnlich sieht das auch ein Passant: "Es wird keiner wissen, ob es sinnvoll ist oder nicht. Dass weiß man erst, wenn was passiert ist. Aber ja, es ist sicher eine gewisse Beruhigung."

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