Gasexplosion bei Überprüfung: Toter war TÜV-Mitarbeiter

Erste Hinweise auf eine mögliche Ursache - Am Montag wurde ein neuer Anlagebehälter in Betrieb genommen
Bei dem Toten nach der Gasexplosion in der Pumpstation Baumgarten in Niederösterreich handelt es sich laut KURIER-Informationen um einen österreichischen Sicherheitsmitarbeiter des TÜV (Technischer Überwachungsverein). Dieser war gerade mit Überprüfungen am Gelände beschäftigt als es zu der gewaltigen Explosion kam, wie zwei unabhängige Quellen bestätigten.
Weil der Leichnam des Opfers allerdings nur schwer zu identifizieren ist, wird nun ein DNA-Abgleich gemacht. Dieser soll endgültige Sicherheit schaffen. Der getötete Mann ist 32 Jahre alt und verheiratet. Informationen über seine Identität will die Polizei erst dann offiziell bestätigen, wenn das Ergebnis eines DNA-Abgleichs vorliegt. „In so einem Fall muss man immer den Abgleich der biometrischen Daten abwarten“, sagt der Leiter des niederösterreichischen Landeskriminalamtes, Omar Haijawi-Pirchner, zum KURIER.
Neuer Anlagebehälter
Damit könnte es erste Hinweise auf eine mögliche Ursache für die Explosion geben. Offenbar war am Montag ein neuer Anlagebehälter in Betrieb genommen und mit 6 Bar Druck begast. Nachdem am Dienstag kein Druckverlust bemerkbar war, sollte er in Vollbetrieb übernommen werden - das sollte vom TÜV überprüft werden. In diesem Bereich kam es um 8.45 Uhr zu der Verpuffung, die sechs Nebengebäude der Pumpstation in Brand setzte und ein Todesopfer sowie 21 Verletzte forderte.
Der erste Notruf traf um 8.46 Uhr bei der Feuerwehr ein, zunächst war nur von einem Wohnungsbrand die Rede. Nach und nach wurde das gesamte Ausmaß ersichtlich. Die genaue Ursache für die tödliche Explosion ist noch Gegenstand von Untersuchungen durch das Landeskriminalamt Niederösterreich, morgen sollen bei Tageslicht noch Spezialisten der Kriminaltechnischen Zentralstelle des Bundeskriminalamts Untersuchungen durchführen. Die Anlage wurde unmittelbar nach dem Vorfall laut den Betreibern kontrolliert heruntergefahren und ist vorerst außer Betrieb. Nach Italien gibt es bis auf weiteres keine Gaslieferungen mehr, weshalb in Teilen Europas der Gaspreis anzog.
Beim TÜV (Technischer Überwachungsverein) wollte man sich auf Nachfrage nicht zu dem möglichen Ableben eines Mitarbeiters des Unternehmens äußern. „Wir kennen auch nur die offiziellen Aussagen der Behörde zu dem Unglück und nicht mehr“, sagte ein Pressesprecher.