Das grüne Licht für Bitcoin-Futures treibt die Kryptowährung von Rekord zu Rekord, Kritiker warnen vor einer Blase
Frankfurt – Rund eine Woche nach dem erstmaligen Sprung über die 10.000-Dollar-Marke ist der Wert eines Bitcoin am Donnerstag auf mehr als 15.000 Dollar gestiegen. Eine Einheit der digitalen Währung wurde laut der Finanznachrichtenagentur Bloomberg in Asien zwischenzeitlich für 15.072,02 Dollar gehandelt.
Güterzug ohne Bremsen
Kritiker warnen vor einer Blase. Der Bitcoin scheine "wie ein Güterzug ohne Bremsen" zu sein, sagte der Analyst Shane Chanel von der in Sydney ansässigen Beratungsfirma ASR Wealth Advisers am Donnerstag. Es gebe auf dem Markt für Kryptowährung eine "unfassbare Menge" an neuen Akteuren. "Doch wenn der Hype sich abschwächt, werden wir mit großer Sicherheit irgendeine Art der Korrektur erleben", sagte Chanel.
Als Grund für die Kurssprünge gilt die baldige Einführung von Terminkontrakten auf Bitcoins. Vergangene Woche hat wie berichtet die US-Behörde CFTC grünes Licht für Bitcoin-Futures gegeben. Die US-Börse CBOE will Ende der Woche den ersten Bitcoin-Future in den Handel bringen, eine Woche später will die Chicago Mercantile Exchange (CME) folgen. Auch bei der japanischen Tokyo Financial Exchange wird über die Einführung eines Bitcoin-Futures nachgedacht.
Terminkontrakte erweitern Bitcoin-Handel
Durch die Einführung der Futures werden Bitcoins für institutionelle Investoren deutlich besser handelbar. Mit Future-Kontrakten werden Rohstoffe oder Finanzprodukte zu einem vorab festgelegten Preis zu einem bestimmten künftigen Zeitpunkt gehandelt. Dadurch können sich Käufer und Verkäufer gegen Preisschwankungen absichern. Terminkontrakte können aber auch für Spekulationen auf künftige Kursentwicklungen genutzt werden.
Zu Jahresbeginn stand der Wert des Bitcoins noch bei 1.000 Dollar, seither ist er auf einer rasanten Rekordjagd. Dabei schwankt der Kurs allerdings extrem. Auf und Abs um ein Fünftel an einem Tag sind keine Seltenheit. Notenbanker und Vertreter von Regulierungsbehörden warnen deshalb vor der Unberechenbarkeit der Digitalwährung.
Hacker erbeuten fast 70 Millionen Dollar in Bitcoins
Der Bitcoin-Hype zieht allerdings auch immer mehr Kriminelle an: Jüngstes Hackeropfer ist die Onlinebörse Nice Hash. Der slowenischen Handelsplattform für Cyberwährungen wurden nach eigenen Angaben etwa 4.700 Bitcoins gestohlen. Zum aktuellen Kurs beläuft sich der Wert der Beute auf 68 Millionen Dollar. Nice Hash spricht von einem "hochprofessionellen Angriff".
Das Unternehmen rief alle Nutzer dazu auf, ihre Passwörter zu ändern. Gleichzeitig liefen die internen Untersuchungen, um die Lücke in den Sicherheitssystem zu finden und zu schließen. Aus diesem Grund wurde der Handel für 24 Stunden eingestellt. (Reuters, red, 7.12.2017)