Mi, 06. Dezember 2017
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Trump in Rede:

06.12.2017 20:20

"Jerusalem ist Hauptstadt, Botschaft wird verlegt"

US-Präsident Donald Trump hat am Mittwoch in einer Rede, wie zuvor angekündigt, Jerusalem offiziell als Hauptstadt Israels anerkannt. Vor dem Schritt hatten unter anderem die EU und zahlreiche muslimische Staaten gewarnt, da er den Konflikt zwischen Palästinensern und Israelis schüren dürfte. Für Trump war dieser Schritt der US-Regierung, der auch die Verlegung der US-Botschaft von Tel Aviv nach Jerusalem bedeutet, aber "längst überfällig". Die internationale Gemeinschaft befürchtet nun neue Spannungen im Nahen Osten.

Der Präsident gab bekannt, dass er "Architekten, Ingenieure und andere Experten" damit beauftragen werde, einen geeigneten Ort für eine neue US-Botschaft in Jerusalem zu finden und zu errichten. Die Anerkennung Jerusalems berühre aber in keinster Art und Weise die Unterstützung einer Zwei-Staaten-Lösung, betonte Trump.

Den Angaben des US-Staatschefs handelt es um den "Anfang eines neuen Ansatzes, den Konflikt zwischen Israel und Palästina zu lösen". Seine Rede schloss er mit den Worten: "Gott segne Israel, Gott segne die Palästinenser und Gott segne die Vereinigten Staaten!"

Neue Spannungen in der Region befürchtet
Die gesamte arabische Welt sowie Vertreter der EU und auch der türkische Präsident Recep Tayip Erdogan wollten den US-Präsidenten bis zuletzt von seinem Plan abhalten. Auch der britische Außenminister Boris Johnson äußerte sich besorgt über die Pläne von Trump. Noch müsse man abwarten, was genau der Präsident ankündige, sagt Johnson. Nach Ansicht Großbritanniens solle Jerusalem Teil einer endgültigen Lösung des Konflikts zwischen Israel und den Palästinensern sein.

Auch Papst Franziskus hat nachdrücklich vor einer Anerkennung Jerusalems als Hauptstadt von Israel gewarnt. Alle Parteien müssten den "Status quo" der Stadt respektieren, "wie es die entsprechenden Resolutionen der UNO vorsehen", sagte der Pontifex bei seiner Generalaudienz am Mittwoch in Rom. Er verlangte "Klugheit und Besonnenheit", um neue Spannungen zu vermeiden.

Palästinenser rufen zu "Tagen des Zorns" auf
Mehrere palästinensische Gruppierungen haben aus Empörung über die US-Entscheidung von Mittwoch an zu drei "Tagen des Zorns" aufgerufen. In der Nähe von Bethlehem kam es zu einer Konfrontation zwischen Palästinensern und israelischen Soldaten. In Bethlehem verbrannten Demonstranten schon am Dienstagabend Bilder von Trump. In Gaza zündeten am Mittwoch Hunderte Demonstranten Trump-Bilder und US-Flaggen an.

Aus der Arabischen Liga hieß es: "Diese Maßnahme ist ein Schlag für die arabisch-amerikanischen Beziehungen und für die amerikanische Rolle als Vermittler zwischen Palästinensern und Israelis. Sie erschüttert das Vertrauen der Araber in die Neutralität der Amerikaner."

Israelischer Präsident sieht "Geschenk" der USA
Israels Premier Benjamin Netanyahu sprach von einem "historischen Tag". Der Präsident des Landes betrachtete die Anerkennung Jerusalems als Präsent. "Es gibt kein passenderes oder schöneres Geschenk, jetzt wo wir uns 70 Jahren Unabhängigkeit des Staates Israel nähern", meinte Reuven Rivlin. Gleichzeitig versicherte das Staatsoberhaupt: "Jerusalem ist nicht und wird niemals ein Hindernis für Frieden sein, für die, die Frieden wollen."

Israel hatte 1967 während des Sechs-Tage-Kriegs den arabisch geprägten Ostteil der Stadt erobert und später annektiert. Es beansprucht ganz Jerusalem als seine unteilbare Hauptstadt. Dieser Anspruch wird international nicht anerkannt. Unter anderem erkennen die Vereinten Nationen nicht ganz Jerusalem als Israels Hauptstadt an. Die Palästinenser sehen in Ost-Jerusalem ihre künftige Hauptstadt.

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Trump in Rede:

06.12.2017 20:20

"Jerusalem ist Hauptstadt, Botschaft wird verlegt"

US-Präsident Donald Trump hat am Mittwoch in einer Rede, wie zuvor angekündigt, Jerusalem offiziell als Hauptstadt Israels anerkannt. Vor dem Schritt hatten unter anderem die EU und zahlreiche muslimische Staaten gewarnt, da er den Konflikt zwischen Palästinensern und Israelis schüren dürfte. Für Trump war dieser Schritt der US-Regierung, der auch die Verlegung der US-Botschaft von Tel Aviv nach Jerusalem bedeutet, aber "längst überfällig". Die internationale Gemeinschaft befürchtet nun neue Spannungen im Nahen Osten.

Der Präsident gab bekannt, dass er "Architekten, Ingenieure und andere Experten" damit beauftragen werde, einen geeigneten Ort für eine neue US-Botschaft in Jerusalem zu finden und zu errichten. Die Anerkennung Jerusalems berühre aber in keinster Art und Weise die Unterstützung einer Zwei-Staaten-Lösung, betonte Trump.

Den Angaben des US-Staatschefs handelt es um den "Anfang eines neuen Ansatzes, den Konflikt zwischen Israel und Palästina zu lösen". Seine Rede schloss er mit den Worten: "Gott segne Israel, Gott segne die Palästinenser und Gott segne die Vereinigten Staaten!"

Neue Spannungen in der Region befürchtet
Die gesamte arabische Welt sowie Vertreter der EU und auch der türkische Präsident Recep Tayip Erdogan wollten den US-Präsidenten bis zuletzt von seinem Plan abhalten. Auch der britische Außenminister Boris Johnson äußerte sich besorgt über die Pläne von Trump. Noch müsse man abwarten, was genau der Präsident ankündige, sagt Johnson. Nach Ansicht Großbritanniens solle Jerusalem Teil einer endgültigen Lösung des Konflikts zwischen Israel und den Palästinensern sein.

Auch Papst Franziskus hat nachdrücklich vor einer Anerkennung Jerusalems als Hauptstadt von Israel gewarnt. Alle Parteien müssten den "Status quo" der Stadt respektieren, "wie es die entsprechenden Resolutionen der UNO vorsehen", sagte der Pontifex bei seiner Generalaudienz am Mittwoch in Rom. Er verlangte "Klugheit und Besonnenheit", um neue Spannungen zu vermeiden.

Palästinenser rufen zu "Tagen des Zorns" auf
Mehrere palästinensische Gruppierungen haben aus Empörung über die US-Entscheidung von Mittwoch an zu drei "Tagen des Zorns" aufgerufen. In der Nähe von Bethlehem kam es zu einer Konfrontation zwischen Palästinensern und israelischen Soldaten. In Bethlehem verbrannten Demonstranten schon am Dienstagabend Bilder von Trump. In Gaza zündeten am Mittwoch Hunderte Demonstranten Trump-Bilder und US-Flaggen an.

Aus der Arabischen Liga hieß es: "Diese Maßnahme ist ein Schlag für die arabisch-amerikanischen Beziehungen und für die amerikanische Rolle als Vermittler zwischen Palästinensern und Israelis. Sie erschüttert das Vertrauen der Araber in die Neutralität der Amerikaner."

Israelischer Präsident sieht "Geschenk" der USA
Israels Premier Benjamin Netanyahu sprach von einem "historischen Tag". Der Präsident des Landes betrachtete die Anerkennung Jerusalems als Präsent. "Es gibt kein passenderes oder schöneres Geschenk, jetzt wo wir uns 70 Jahren Unabhängigkeit des Staates Israel nähern", meinte Reuven Rivlin. Gleichzeitig versicherte das Staatsoberhaupt: "Jerusalem ist nicht und wird niemals ein Hindernis für Frieden sein, für die, die Frieden wollen."

Israel hatte 1967 während des Sechs-Tage-Kriegs den arabisch geprägten Ostteil der Stadt erobert und später annektiert. Es beansprucht ganz Jerusalem als seine unteilbare Hauptstadt. Dieser Anspruch wird international nicht anerkannt. Unter anderem erkennen die Vereinten Nationen nicht ganz Jerusalem als Israels Hauptstadt an. Die Palästinenser sehen in Ost-Jerusalem ihre künftige Hauptstadt.

US-Präsident Donald Trump hat am Mittwoch in einer Rede, wie zuvor angekündigt, Jerusalem offiziell als Hauptstadt Israels anerkannt. Vor dem Schritt hatten unter anderem die EU und zahlreiche muslimische Staaten gewarnt, da er den Konflikt zwischen Palästinensern und Israelis schüren dürfte. Für Trump war dieser Schritt der US-Regierung, der auch die Verlegung der US-Botschaft von Tel Aviv nach Jerusalem bedeutet, aber "längst überfällig". Die internationale Gemeinschaft befürchtet nun neue Spannungen im Nahen Osten.

Der Präsident gab bekannt, dass er "Architekten, Ingenieure und andere Experten" damit beauftragen werde, einen geeigneten Ort für eine neue US-Botschaft in Jerusalem zu finden und zu errichten. Die Anerkennung Jerusalems berühre aber in keinster Art und Weise die Unterstützung einer Zwei-Staaten-Lösung, betonte Trump.

Den Angaben des US-Staatschefs handelt es um den "Anfang eines neuen Ansatzes, den Konflikt zwischen Israel und Palästina zu lösen". Seine Rede schloss er mit den Worten: "Gott segne Israel, Gott segne die Palästinenser und Gott segne die Vereinigten Staaten!"

Neue Spannungen in der Region befürchtet
Die gesamte arabische Welt sowie Vertreter der EU und auch der türkische Präsident Recep Tayip Erdogan wollten den US-Präsidenten bis zuletzt von seinem Plan abhalten. Auch der britische Außenminister Boris Johnson äußerte sich besorgt über die Pläne von Trump. Noch müsse man abwarten, was genau der Präsident ankündige, sagt Johnson. Nach Ansicht Großbritanniens solle Jerusalem Teil einer endgültigen Lösung des Konflikts zwischen Israel und den Palästinensern sein.

Auch Papst Franziskus hat nachdrücklich vor einer Anerkennung Jerusalems als Hauptstadt von Israel gewarnt. Alle Parteien müssten den "Status quo" der Stadt respektieren, "wie es die entsprechenden Resolutionen der UNO vorsehen", sagte der Pontifex bei seiner Generalaudienz am Mittwoch in Rom. Er verlangte "Klugheit und Besonnenheit", um neue Spannungen zu vermeiden.

Palästinenser rufen zu "Tagen des Zorns" auf
Mehrere palästinensische Gruppierungen haben aus Empörung über die US-Entscheidung von Mittwoch an zu drei "Tagen des Zorns" aufgerufen. In der Nähe von Bethlehem kam es zu einer Konfrontation zwischen Palästinensern und israelischen Soldaten. In Bethlehem verbrannten Demonstranten schon am Dienstagabend Bilder von Trump. In Gaza zündeten am Mittwoch Hunderte Demonstranten Trump-Bilder und US-Flaggen an.

Aus der Arabischen Liga hieß es: "Diese Maßnahme ist ein Schlag für die arabisch-amerikanischen Beziehungen und für die amerikanische Rolle als Vermittler zwischen Palästinensern und Israelis. Sie erschüttert das Vertrauen der Araber in die Neutralität der Amerikaner."

Israelischer Präsident sieht "Geschenk" der USA
Israels Premier Benjamin Netanyahu sprach von einem "historischen Tag". Der Präsident des Landes betrachtete die Anerkennung Jerusalems als Präsent. "Es gibt kein passenderes oder schöneres Geschenk, jetzt wo wir uns 70 Jahren Unabhängigkeit des Staates Israel nähern", meinte Reuven Rivlin. Gleichzeitig versicherte das Staatsoberhaupt: "Jerusalem ist nicht und wird niemals ein Hindernis für Frieden sein, für die, die Frieden wollen."

Israel hatte 1967 während des Sechs-Tage-Kriegs den arabisch geprägten Ostteil der Stadt erobert und später annektiert. Es beansprucht ganz Jerusalem als seine unteilbare Hauptstadt. Dieser Anspruch wird international nicht anerkannt. Unter anderem erkennen die Vereinten Nationen nicht ganz Jerusalem als Israels Hauptstadt an. Die Palästinenser sehen in Ost-Jerusalem ihre künftige Hauptstadt.

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