Großrazzia gegen linke Szene in Deutschland wegen G20-Krawallen

5. Dezember 2017, 08:06

Beamte durchsuchten mehrere Objekte in acht Bundesländern auf Hinweise zu Gewalt bei Protesten

Hamburg – Nach den Krawallen beim Hamburger G20-Gipfel im Sommer hat die Polizei Dienstagfrüh deutschlandweit Razzien gegen mutmaßliche Mitglieder der linken Szene durchgeführt. Seit 6 Uhr würden Wohnungen in mehreren Bundesländern durchsucht, gab die Hamburger Polizei bekannt.

Unter anderem sollten laut Berichten des "Spiegel" Datenträger und Kommunikationsmittel sichergestellt werden. Die Durchsuchungen stehen laut Polizei in Zusammenhang mit Ermittlungen wegen schweren Landfriedensbruchs. Dabei geht es vor allem um eine Ausschreitung in der Straße Rondenbarg, bei der es zu Gewalt zwischen Demonstranten und der Polizei gekommen war.

Razzia bei "Rotem Aufbau Hamburg"

Die Polizei will zu Mittag bei einer Pressekonferenz über den Einsatz informieren. Laut NDR hat die Polizei 24 Objekte in acht Bundesländern im Visier, darunter Privatwohnungen der linken Szene in Hamburg, Berlin, Hessen, Nordrhein-Westfalen, Baden-Württemberg, Sachsen-Anhalt, Rheinland-Pfalz und Niedersachsen. In Hamburg durchsuchten Beamte offenbar die Wohnung eines mutmaßlichen Mitglieds der linksextremen Gruppe "Roter Aufbau Hamburg".

Rund um das Gipfeltreffen der Staats- und Regierungschefs der 20 wichtigen Industrie- und Schwellenländer hatte es Anfang Juli trotz des Einsatzes von mehr als 20.000 Polizisten schwere Krawalle in Hamburg gegeben. Randalierer lieferten sich Straßenschlachten mit der Polizei, zündeten Autos an und plünderten Geschäfte. (APA, red, 5.12.2017)