Tutzing Baustellen und andere Ärgernisse

Grünen-Bürgermeisterkandidat Pfitzner sucht beim Spaziergang Lösungen für Tutzings Probleme

Von Sylvia Böhm-Haimerl, Tutzing

Verbesserung des Bahnhofsumfeldes, Tempo 30 im Bereich Krankenhaus und Schule, Seehofgelände: Es gibt viel zu tun in Tutzing. Grünen-Bürgermeisterkandidat Bernd Pfitzner lud deshalb in der Vorwoche zum Spaziergang ein, um über Probleme, Ärgernisse und Lösungen zu diskutieren. Neben Katharina Schulze, Grünen-Fraktionsvorsitzende im Landtag, waren nur drei Bürger erschienen. Pfitzner will die vom verstorbenen Bürgermeister Rudolf Krug angestoßene Ortsentwicklungsplanung fortsetzen. Sollte er Bürgermeister werden, setzt er auf Zusammenarbeit mit allen Betroffenen.

Grünen-Bürgermeisterkandidat Bernd Pfitzner und Katharina Schulze, Fraktionsvorsitzende der Grünen im Landtag, luden die Tutzinger zum Spaziergang zu den Brennpunkten in ihrer Gemeinde.

(Foto: Maximilian Laufer)

Ein Anwohner kritisierte die Lärmbelästigung durch Lautsprecherdurchsagen am Bahnhof, insbesondere nachts. Um diese Problematik will sich Schulze kümmern. Auch das Parkchaos wurde angesprochen, viele Weilheimer würden die ohnehin knappen Parkplätze belegen. Das liegt laut Pfitzner am Preissprung im ÖPNV zwischen Tutzing und Bernried. Verbesserungen bei den Fahrradständern könne die Gemeinde erreichen. Auch das Bahnhofsumfeld als Eingangstor Tutzings ist verbesserungswürdig. Vorbild könne ebenfalls Feldafing sein. Vorgeschlagen wurde ein Biergarten, wie es ihn hier früher schon mal gab. Innerörtliche Standorte für Gewerbeansiedlungen hält Pfitzner zwar für wichtig, das neue Gewerbegebiet allerdings bezeichnete er als überdimensioniert.

SZ-Marktgespräch mit Kandidaten

Tutzing wählt am 14. Januar: Treffen Sie Ihre Bürgermeisterkandidaten mit der Süddeutschen Zeitung! Auf dem Tutzinger Wochenmarkt bitten wir am Samstag, 16. Dezember, direkt vor dem Rathaus die drei Bewerber für den Chefposten im Rathaus der Reihe nach am SZ-Stand zum Marktgespräch.

Marlene Greinwald (Freie Wähler), Florian Schotter (CSU) und Bernd Pfitzner (Grüne) werden zuerst kurz von den SZ-Redakteuren Manuela Warkocz und David Costanzo interviewt. Was ist der Kandidat für eine Persönlichkeit? Was hat er mit Tutzing vor? Wie will er zum Beispiel der Überalterung der Gemeinde entgegenwirken? Dann können die Marktbesucher den jeweiligen Kandidaten direkt befragen. Los geht es um 10 Uhr mit Marlene Greinwald. Florian Schotter folgt um 10.30 Uhr. Bernd Pfitzner steht von 11 Uhr an Rede und Antwort. manu

Ein stetes Ärgernis ist die Baustelle am Roche-Gelände entlang der Bräuhaus-Straße mit ihren langwierigen Abbrucharbeiten. Die Baugrube sei schon ausgehoben worden, obwohl es noch gar keine Baugenehmigung gab. Laut Projektleiter Sebastian März (Ehret & Klein) hätten sich die Planungen in die Länge gezogen. Dadurch sei der Nutzer abgesprungen. Nachdem geforderte Umplanungen eingereicht wurden und endlich auch die Baugenehmigung vorliegt, stehe man "in den Startlöchern". Weil Tutzing kein Ortszentrum hat, bezeichnete März den Platz mit Wegeverbindung bis zum Krankenhaus als "Riesenchance". Pfitzner forderte die großflächige Ausweisung einer Tempo-30-Zone: "Es geht nicht nur um Verkehrssicherheit, es geht auch um Aufenthaltsqualität."

Unverständnis über den Leerstand der Traditionsgaststätte "Andechser Hof" äußerten alle Teilnehmer. Pfitzner kann sich dort einen Bürgersaal vorstellen, Kloster Andechs und Gemeinde könnten das Gebäude gemeinsam sanieren. Pfitzner plädierte auch für eine Querungshilfe an der Hauptstraße in diesem Bereich, die parkenden Autos sind ihm ein Dorn im Auge. Alle bisherigen Planungen für das Seehof-Areal seien zu massiv. Das Grundstück ist laut Pfitzner stets aus spekulativen Gründen gekauft worden. Als Bürgermeister wolle er in Zusammenarbeit mit dem derzeitigen Eigentümer "Münchner Grund" eine Lösung "für diesen Schandfleck" finden, erklärte er.